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Kloster Maulbronn und seine vielen Seen

Innenansicht vom Kloster Maulbronn Was haben die ägyptischen Pyramiden, die Chinesische Mauer, das indische Taj Mahal und das Kloster Maulbronn gemeinsam? Sie sind alle UNESCO-Weltkulturerbe. In Maulbronn kommt als Besonderheit hinzu, dass nicht nur das mittelalterliche Zisterzienserkloster diese Auszeichnung erhielt, sondern auch die umgebende Kulturlandschaft mit ihren alten Fischteichen, historischen Weinbergen und hochstämmigen Obstbäumen. Über 30 Teiche umgaben einst die Abtei. Die drei größten, Aalkistensee, Rossweiher und Tiefer See, bestehen heute noch. Im Tiefen See, nahe beim Kloster, kann man Baden und Boot fahren; Rossweiher und Aalkistensee hingegen stehen unter Naturschutz.

Im Kraichgau gibt’s nur wenige Seen, Teiche und Tümpel. Kein Wunder, dass es am Aalkistensee und Rossweiher nur so wimmelt von Wasservögeln, Lurchen und Libellen. Die offenen Wasser- und Schlammflächen locken zahlreiche Zugvögel an: Fischadler, Rot- und Grünschenkel, Moor-, Knäk-, Kolben- und Löffelenten. Im Frühsommer brüten hier Wasserrallen, Zwerg- und Haubentaucher, und Seefrösche quaken um die Wette. Mit etwas Glück kann man auch Spring- und Grasfrösche, Laubfrösche und Erdkröten hören und sehen. Vom späten Frühjahr bis in den Herbst schwirren Libellen an den Ufern entlang: Glänzende Smaragdlibelle, Kleines Granatauge und Blutrote Heidelibelle sind einige dieser schillernden Juwelen.

Da die Ufer beider Teiche sehr flach sind, konnten sich große Röhrichte und Seggenriede entwickeln. Im Röhricht wächst nicht nur Schilf, sondern auch Breit- und Schmalblättriger Rohrkolben, Seebinse und Rohrglanzgras. In den Seggenrieden mischen sich Sumpf-Storchschnabel, Mädesüß und Gelbe Schwertlilie unter die Sauergräser. Im Sommer brüten dort Rohrammern, Teich- und Schilfrohrsänger; im Frühling und Herbst halten sich Braun- und Blaukehlchen zur Rast auf.

Schöne Ansicht vom Aalkistensee Der Aalkistensee liegt landschaftlich besonders reizvoll und ist gut erschlossen. Hier kann man auf befestigten Wegen die Natur erkunden, ohne Pflanzen und Tiere zu beeinträchtigen. An dem Wanderparkplatz oberhalb des Sees steht eine Schautafel, die einen Rundweg (3,5 km) und ein paar typische Pflanzen und Tiere vorstellt. Schon wenige Meter nach dem Parkplatz hat man einen guten Blick in die Senke. Alte Eichen, Pappeln, Erlen und Weiden rahmen den tief liegenden See ein: ein malerisches Landschaftsbild. Unten angekommen verdecken die Keuperhügel das besiedelte Umland: Man wähnt sich in abgeschiedener, beinahe unberührter Natur. Vom befestigten Hauptdamm hat man den besten Blick über die weite Wasserfläche: Mit 12 ha (das sind immerhin rund 17 Fußballfelder) ist der Aalklistensee das größte Stillgewässer des Kraichgaus. Am nördlichen Weg laden mehrere Bänke zur Rast ein. Hier kann man im Frühjahr und Herbst die ersten und letzten Sonnenstrahlen des Jahres genießen. Der südliche Waldweg hingegen spendet Schatten und Kühle im Sommer.

Die Besichtigung des Zisterzienserklosters Maulbronn ist selbstverständlich ein Muss. Es wurde 1147 gegründet und ist die besterhaltene Klosteranlage des Mittelalters nördlich der Alpen. Besonders schön ist es dort im zeitigen Frühjahr (Ende März / Anfang April), wenn im Klosterhof der Magnolienbaum blüht. Vom Kloster führt auch ein schöner, markierter Rundweg über den Klosterberg. Hier kann man zu dieser Jahreszeit zahlreiche Mauereidechsen auf den Trockenmauern beim Sonnenbad beobachten.

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