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Viel Hunger und wenig Platz:

Kompaktnahrung – Zwischen Genuss und Überleben

Nahrungszubereitung auf der Trekking-TourVor jeder Offroad-Trekking-Tour, bei übermäßig langen Wanderungen oder bei Radtouren, die über kilometerweite Strecken geplant sind, taucht jedes Mal erneut die Frage nach der Versorgung auf. Welche Nahrung ist wofür am besten geeignet? Was nimmt wenig Platz weg und ist dabei trotzdem Nahrhaft? Der Sack Kartoffeln passt jedenfalls ebenso wenig in den Rucksack wie die Kiste Wasser, das ist klar. Doch was ist denn dann geeignet? Viele stellen sich dieser Frage schon lange nicht mehr und greifen auf eigens dafür vorgesehene Trekkingmahlzeiten, die zwar alles bieten, was sich der Abenteuer-Urlauber wünschen kann, dafür aber relativ teuer sind und das Budget der Reise schnell in die Höhe treiben können. Mit einigen Alternativen lässt sich jedoch das gleiche Ziel erreichen und gleichzeitig Kosten sparen.

Die klassischen Trekkingmahlzeiten

Für traditionelle Trekkingausflüge, aber auch für ausgedehntes Camping in der Wildnis oder für Expeditionen an abgelegenen Orten haben sich die klassischen Trekkingmahlzeiten gut bewährt. Sie sind lange haltbar, die Zubereitung mit einer gewöhnlichen Campingausrüstung denkbar einfach und auch die Auswahl mittlerweile riesig, sodass der geneigte Esser zwischen vegetarischen oder fleischhaltigen, vollwertigen Gerichten wählen oder ganze Menüs und Tagespläne selbst zusammenstellen kann. Vom Dosenbrot über Mousse au Chocolat oder den Hamburger bis hin zum Wein-Pulver ist wirklich alles vertreten, was das Herz begehrt. Die Geschmackserlebnisse der Mahlzeiten können dabei recht unterschiedlich sein, doch sind sich die Fans solcher Nahrung meist einig, dass ein Großteil des Angebotes eben nicht nur praktisch ist, sondern auch durchaus passabel, immer häufiger auch wirklich gut schmeckt. Das einzige was bei der Trekking Mahlzeit zum Nachteil werden könnte ist der Preis. Für ein, zwei Wochen Ausflüge mit mehreren Personen kommt man schnell auch auf mehrere Hundert Euro und das stößt so manchem ein wenig sauer auf. Wer den „Luxus“ der Trekking Mahlzeiten aber nicht benötigt und lieber ein paar Euro sparen möchte, für den bieten sich einige Alternativen.

Haltbare Nahrung aus dem Discounter

Mit einem Campingkocher wird die Nahrung zubereitetWer kennt nicht die kleinen, portionierten Schälchen Leberwurst aus dem Discounter? Oder das herkömmliche, eingeschweißte Vollkornbrot in Dosen? Dazu Instant Kaffee Pulver und ein paar Packungen Kaffeeweißer. Man braucht die Liste gar nicht weiter fortführen um zu erkennen, dass die meiste Nahrung, die auch als Trekking Version erhältlich ist, in ähnlicher Form im Discounter zum deutlich günstigeren Preis in den Regalen liegt und nur darauf wartet in den Rucksack der Reisenden zu wandern. Nur weil auf der Ware des Discounters kein Trekking zu finden ist, bedeutet das noch lange nicht, dass es nicht ebenso gut dafür geeignet ist nur eben viel billiger als vergleichbare Spezialnahrung, weshalb auch viele Outdoor Fans auf das Zusammenstellen eigener Nahrungspakete aus dem Supermarkt schwören. Doch vielen ist diese Variante auch zu aufwendig oder zu kurzfristig für den spontan in Angriff genommenen Urlaub. Doch auch wer dann trotzdem sparen will, hat noch weitere Möglichkeiten.

Militärnahrung nicht nur für‘s Militär gut

Eine Reihe von Outdoor Urlaubern würde schon gar nichts anderes mehr mit auf Reisen nehmen als Militärnahrung. Für alle, die das noch nicht kennen, mag das ein wenig befremdlich klingen, doch sind die Militär-Verpflegungs-Pakete wirklich viel besser als ihr Ruf und teilweise auch in Outdoor Läden für den Normalverbraucher erhältlich. Besonders beliebt sind die deutschen und US-amerikanischen Verpflegungseinheiten.

Im deutschen EPA – der Einmannpackung – ist Verpflegung für einen ganzen Tag mit einer Gesamtkalorienzahl von etwa 3300 Kilokalorien enthalten. Dazu zählen eine Hauptmahlzeit, die auf einem günstigen ESBIT-Kocher erwärmt werden oder im Notfall auch kalt verzehrt werden kann. Hinzu kommen Kekse, Süßigkeiten, Brot, Wurst, Käse oder Marmelade sowie Kaffee, Tee oder auch Kaugummi, eine ausgewogene Tagesration eben. Die verschiedenen Hauptgerichte lassen sich anhand der beiliegenden Beipackzettel auswählen. Die EPAs können im Handel natürlich auch ein wenig teurer zu Buche schlagen, sind im Internet aber zu moderaten Preisen um die 10 Euro pro Paket, in höheren Stückzahlen auch günstiger, zu bekommen.

Kompaktnahrung wird mit dem Kocher erwärmtDas US-amerikanische MRE – Meal ready to eat – steht den deutschen Verpflegungspaketen in nichts nach und ist teilweise schon ab sieben bis acht Euro erhältlich. Neben einem vollwertigen Hauptgericht sind in den amerikanischen Rationen ebenso Getränkepulver wie auch verschiedene Snacks und Süßigkeiten enthalten. Wer seine Mahlzeit gerne ein wenig pikanter mag, wird sich sicherlich über die kleine Flasche Tabasco freuen, die jedem MRE beiliegt. Ein kleiner Vorteil gegenüber dem deutschen EPA liegt im Übrigen in der Tatsache, dass man für das MRE keinen Kocher und kein Feuer benötigt, um seine Mahlzeit warm genießen zu können. Für das Hauptgericht liegt nämlich ein Beutelkocher bei, der seine Hitze nach dem Knicken durch chemische Reaktionen erzeugt und die Nahrung auch tatsächlich zuverlässig erhitzt – wirklich praktisch.

Auch weitere Rationen anderer Länder sind immer häufiger in Deutschland, zum Beispiel über bekannte Internet-Auktionshäuser erhältlich. Die Geschmäcker können dabei von akzeptabel bis sehr gut reichen, was natürlich in erster Linie von der gewählten Hauptspeise abhängen wird. Richtig schlecht dürfte heutzutage aber keines der Pakete mehr sein.

BP-5 – Notnahrung zum Überleben

Wer einen Ausflug in Richtung Survival plant und trotzdem keine Insekten oder unbekannten Pflanzen verspeisen möchte oder für ein ruhiges Gewissen auch ein paar Notfallpakete für nicht vorgesehene „harte Zeiten“ mit an Bord seines Urlaubsgepäcks haben möchte, sollte sich die Notnahrung BP-5 vielleicht ein wenig näher betrachten. Bei dem BP-5 handelt es sich um gepresste Weizenriegel, die ihren Einsatz ursprünglich in Katastrophengebieten oder in Ländern der Dritten Welt finden, um dem Hunger Herr zu werden. Angereichert werden die Weizenriegel meist mit Vitaminen und Mineralien, sodass eine Packung pro Tag das Überleben einer Person garantiert. Mehr sollte man von den Riegeln, die sich im Übrigen auch hinter der teureren Weizenriegel-Trekking-Variante verbergen aber nicht erwarten. Denn einen geschmacklichen Hochgenuss können die Riegel nicht entfalten und zudem sollte man während und nach dem Verzehr viel Trinken, da aufgrund der geballten Kohlenhydrate sonst eine unangenehme Verstopfung droht. Zum reinen Überleben oder für den kurzfristigen Einsatz sind die BP-5 aber bestens geeignet und je nach Händler und Mengenrabatt schon ab etwa fünf bis sechs Euro erhältlich. Varianten, wie das NRG-5 oder Riegel des Herstellers „Seven Oceans“, der Notwasser und-nahrung für die Seefahrt produziert, unterscheiden sich kaum und sind ebenso für den Trekking Urlauber geeignet. Wer also mit relativer Geschmacksarmut auskommt oder wirklich viele Kohlenhydrate sucht, die wenig Platz wegnehmen, ist mit den BP-5 Produkten gut und günstig beraten.

Sonstige Möglichkeiten

Erlaubt ist natürlich was gefällt, sodass mancher Urlauber auch auf dehydrierte Astronautennahrung zurückgreift oder besonders bei vielen Teilnehmern auch auf große Dosen-Nahrung, die eigentlich für Schutzbunker gedacht ist. Zum Sparen sollte man die oben genannten Tipps aber ruhig einmal ausprobieren und wer noch nicht an die Möglichkeit der Militär Nahrung gedacht hatte wird ob der praktischen Handhabe und auch aufgrund des teilweise guten Geschmackes überrascht sein.

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