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Freizeitspaß im Albtal

Die sprudelnden Quellen, gurgelnden Bäche, bunten Wiesen und schattigen Wälder locken alljährlich viele Menschen an: Im Albtal bei Bad Herrenalb gibt es kilometerlange, markierte Wander- und Radwege.

Bad Herrenalb mitten im Ortskern.

Die Wanderung führt uns auch nach Bad Herrenalb. Bild: © fotolia.de

Wanderung von Bad Herrenalb ins obere Albtal

Die Alb entspringt 760 m über dem Meeresspiegel am Fuße des Langmartskopfes nördlich von Bad Herrenalb und mündet nach rund 52 Kilometern etwa 600 m tiefer bei Eggenstein nördlich von Karlsruhe in den Rhein. So nüchtern lesen sich die Fakten. Lebendig wird die Alb erst, wenn wir an ihr entlang wandern, ihr Wasser rauschen hören, ihre Gischt aufspritzen sehen oder vielleicht von einem der vielen Quellwasser kosten.

Am lebhaftesten ist der Bach an seinem Oberlauf, den wir auf dieser Tour erkunden. Oberhalb vom Friedhof Bad Herrenalb beginnt ein Quellenerlebnispfad, dem wir folgen. Ein großes Ohr, ins Holz geschnitzt, fordert auf, bewusst zu hören, wie die Geräusche der Stadt verschwinden, und nur noch das Rauschen des Baches oder das Rascheln der Blätter im Wind an unser Ohr dringen. An einem Graben kann man eine Stellfalle bedienen, mit der früher der Zufluss für die Wiesenbewässerung reguliert wurde. Und was gibt es schöneres, als mit Wasser zu spielen? Quellen aufspüren, Staudämme bauen, Wasserräder antreiben – an dem Brunnen gegenüber dem Albtaljagdhaus lassen wir unserem Spieltrieb freien Lauf.

Wenige Meter nach dem Brunnen öffnet sich das Albtal im Südwesten zum Kuhnsbächle hin. Hier wachsen schöne Nasswiesen mit Orchideen, Trollblumen und Baldrian. Im Hoch- und Spätsommer blüht der Wasserdost, die wichtigste Nektarpflanze der Spanischen Flagge – ein tagaktiver Eulenfalter. Auf dem nächsten Wegkilometer kommen wir mehrmals an offenen Felswänden vorbei, die aus grau bis rosa gefärbtem Granit aufgebaut sind. Dieser Granit hat zwei Namen: „Forbachgranit“, nach dem Zentrum seines Vorkommens, und „Zweiglimmergranit“, nach seiner mineralischen Zusammensetzung aus Feldspat, Quarz und den beiden Glimmern Biotit und Muskovit. Bei der Knollbrücke ist eine ganze Felsenburg aus diesem Granit aufgetürmt.

Nach weiteren 750 Metern erreichen wir die Plotzsägmühle, eine der ältesten Mühlen im Albtal, 1297 erstmals erwähnt und heute immer noch betriebsfähig. Sie ist mit einem oberschlächtigen Mühlrad aus dem Jahre 1699 ausgestattet, das Wasser fließt also von oben auf die Schaufeln. In der Mühle wurden früher Borde geschnitten und auf der Alb hinabgeflößt. An der Plotzsägmühle müssen wir uns entscheiden: Entweder gehen wir weiter zum Albursprung (Hin und Zurück noch ca. 5 km) oder wir machen uns auf den Rückweg über die Risswasenhütte.

Zur Risswasenhütte gehen wir zunächst etwa 300 m auf dem asphaltierten Sträßchen in Richtung Loffenau, biegen dann aber nach Südwesten ab auf den Weg Nr. 44. Dieser führt uns zu den Vogelwiesen. Im Juni leuchten hier die weißen Köpfe des Wollgrases wie schwebende Wattebäusche aus dem satten Grün. Von den Vogelwiesen geht es auf dem Weg Nr. 50 zur Risswasenhütte. Hier können wir noch einen Abstecher durch das Große Loch mit den Teufelskammern zur Teufelsmühle machen (Hin und Zurück 6,5 km) oder uns für den Abstieg auf Weg Nr. 43 zurück zum Ausgangspunkt entscheiden. Der schöne Abstieg verläuft ein Stück weit oberhalb des Kuhnbachs und mündet schließlich beim Albtaljagdhaus ins Albtal. Jenseits der Alb gehen wir zum Albtalweg (Nr. 50) hoch und zum Friedhof Bad Herrenalb zurück.

Vielleicht bleibt noch etwas Zeit, durch das Kurstädtchen zu schlendern. Bad Herrenalb ist aus einer Klostersiedlung entstanden. Das Zisterzienserkloster wurde 1148 gegründet und verfügte einst über ein eigenes landesherrliches Territorium mit 42 Ortschaften. Das Kloster wurde mehrmals ausgeplündert und niedergebrannt. Am schlimmsten waren die Zerstörungen im Dreißigjährigen Krieg. 1649 wurde das Kloster schließlich aufgegeben. Heute ziert ein Kuriosum die Ruinen: Eine stattliche Kiefer, die auf gotischem Buntsandsteingiebel steht.

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