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Freizeitspaß im Albtal

Die sprudelnden Quellen, gurgelnden Bäche, bunten Wiesen und schattigen Wälder locken alljährlich viele Menschen an: Im Albtal bei Bad Herrenalb gibt es kilometerlange, markierte Wander- und Radwege.

Seitenansicht der Kirche in Falkau.

Die Wanderwege führen auch an der Kirche von Falkau vorbei. Bild: © fotolia.de

Auf dem Graf-Rhena-Weg von Bad Herrenalb nach Ettlingen

Lange gab es nur einen Fuß- und Karrenpfad vom Kloster Herrenalb nach Ettlingen. Erst 1863 wurde die heutige Landstraße fertiggestellt, 1898 die Albtalbahn eröffnet. Eine Wanderung auf dem Graf-Rhena-Weg lässt uns abseits von Straße und Bahn über jene Zeit reflektieren, in der man nur zu Fuß oder mit Kutschen und Karren unterwegs war.

Wir starten beim Bahnhof Bad Herrenalb. Durch den Ortsteil Kullenmühle (Bernbacher Straße) gehen wir zur Kreisstraße nach Bernbach. Nördlich der Straße biegen wir nach wenigen Metern Richtung Bernbach in den Graf-Rhena-Weg ab. Bis zur Kläranlage beim Steinhäusle wird die Talseite des Weges mit Trockenmauern abgestützt. Zwischen grob behauenen Buntsandsteinen wurzeln Breitblättriger Dornfarn, Schwarzstieliger Strichfarn und Salbei-Gamander. Nach der Kläranlage kann man einen Abstecher zum Steinhäusle machen: Der Weiler war einst Grenzstation zwischen dem Königreich Württemberg und dem Großherzogtum Baden. Am Rand der Albtalstraße stehen noch ein alter Grenzstein und ein Obelisk, daneben ein Wegkreuz mit dem Wappen der Frauenalber Äbtissin Gertrudis von Ichtratzheim, unter deren Leitung die Klosterkirche Frauenalb erbaut wurde.

Zurück auf dem Wanderweg sind es nur noch 1,5 km bis zur Klosterruine. Vor Frauenalb taucht plötzlich am Horizont die Fassade der barocken, doppeltürmigen Klosterkirche auf. Kloster Frauenalb war einst ein Benediktinerinnenstift, das nur adlige Töchter aufnahm. Es wurde 1180 gegründet und hatte zu seiner Blütezeit große Besitztümer. In der Klosteranlage gab es Webstuben, Stallungen, Klostermühle, Gasthaus und Ziegelhütte. 1803 wurde das Kloster nach wechselvoller Geschichte aufgegeben. Danach war die Anlage kurzzeitig Militärlazarett und Sitz verschiedener Fabriken. 1853 blieben nur noch ausgebrannte Ruinen zurück. 1981 begann man dann aber, das Mauerwerk zu sanieren.

Auf dem Weg bis Marxzell sehen wir in der Alb Reste von Wehren und Floßgassen, die an das ehemals einträgliche Flößereigewerbe erinnern. Vor der Erschließung des Albtales konnte das Holz von hier nur auf dem Wasserweg zum Käufer gelangen: Man warf zersägte Holzstämme und Scheitholz in die Alb und verfrachtete sie mit Flutwellen, die durch Stauanlagen (Schwallungen) erzeugt wurden, talwärts. Damit deckten Ettlingen und später Karlsruhe ihren Brennholzbedarf.

Rund 3 km nach Frauenalb erreichen wir Marxzell. Zuerst sieht man die St. Markus Kirche. Sie wurde 1782 an Stelle einer Wallfahrtskapelle errichtet. Lange Zeit gab es neben der Wallfahrtskapelle nur eine Mühle (heute Hotel) und ein Wirtshaus. Heute fällt vor allem das Fahrzeugmuseum auf, das 1969 in einem stillgelegten Sägewerk eingerichtet wurde. Der Weg nach Fischweier bietet immer wieder schöne Ausblicke ins Tal: Vielleicht entdecken wir ja einen Graureiher auf Mäusejagd oder Islandpferde auf der Weide. Ein Großteil des Albtales wird, ebenso wie das Moosalbtal, beweidet: Anders ließen sich die Täler nicht mehr offen halten.

Die letzte Etappe führt über Neurod nach Ettlingen. Wir überqueren die Moosalb, die hier in die Alb mündet. Rund 3 km nach Fischweier quert eine Asphaltstraße das Albtal. Von dort sehen wir in der Niederung die Gebäude der Kochmühle – erstmals 1299 erwähnt und erst 1967 stillgelegt. Die Mühle hat ein unterschlächtiges Mühlrad, die Schaufeln tauchen also direkt in die Strömung ein, das Mühlrad wird von unten angetrieben. Von hier sind es noch rund 3 km bis zum Bahnhof in Ettlingen. Wer Zeit hat, sollte nicht versäumen, sich Rathaus, Schloss und den alten Stadtkern mit der katholischen Pfarrkirche St. Martin anzuschauen. Im Sommer kann man sich in einem der Straßencafés ausruhen und das emsige Treiben in der Stadt beobachten.

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