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Naturpark Schwarzwald Mitte-Nord:

Freizeitspaß im Albtal

Die sprudelnden Quellen, gurgelnden Bäche, bunten Wiesen und schattigen Wälder locken alljährlich viele Menschen an: Im Albtal bei Bad Herrenalb gibt es kilometerlange, markierte Wander- und Radwege.

Eine Seitenansicht vom Kloster Herrenalb.

Uralt und wunderschön – das Kloster Herrenalb. Bild: © fotolia.de

Auf dem Moosalbtalweg von Moosbronn nach Fischweier

Ganz gleich, zu welcher Jahreszeit man nach Moosbronn kommt, der Weiler mit der Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ verzaubert immer wieder: Blühende Obstbäume, bunte Wiesen, rot leuchtendes Laub und glitzernder Schnee bilden übers Jahr hinweg eine abwechslungsreiche Kulisse.

Beginnen wir unsere Tour bei der Wallfahrtskirche. Ihre barocke Fassade und ihr Zwiebelturm erwecken schon von weitem die Aufmerksamkeit. Sie wurde 1746–49 an der Stelle einer früheren Kapelle errichtet und nach Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg 1956 renoviert. Wir gehen zunächst ein Stück an der Kreisstraße entlang Richtung Freiolsheim. Nach rund 300 Metern beginnt auf der Ostseite der Moosalbtalweg und führt von hier am Waldrand hinab ins Albtal.

Unterhalb des Talweges sieht man oft Pferde und Rinder auf den Weiden, oberhalb wächst Buchen-Wald mit mächtigen Buntsandsteinblöcken. Nach rund 2 km führt ein befestigter Weg nach Westen, hoch zu trockenen und bunt blühenden Neuwiesen: Im zeitigen Sommer, vor der Mahd, tummeln sich dort viele Schmetterlinge.

Entlang unseres Weges in Richtung Weimersmühle gibt es dagegen vor allem feuchte Pfeifengraswiesen. Ihren Namen bekamen diese Wiesen nach einem Gras, dessen Stängel keine Knoten aufweist und früher als Pfeifenputzer verwendet wurde. Besonders schön sind die Pfeifengraswiesen im Sommer, wenn Orchideen, Sumpf-Schafgarbe, Teufelsabbiss und Großer Wiesenknopf blühen. Nach weiteren 2 km erreichen wir die Weimersmühle. Sie wurde erstmals 1516 erwähnt und war zu dieser Zeit in Besitz des Klosters Frauenalb. Am Hauptgebäude ist ein Wappen der Frauenalber Äbtissin Gertrud von Ichtrazheim aus dem Jahre 1718 zu sehen. Ganz in der Nähe steht noch ein Bildstock aus dem Jahre 1747. Die Mühle ist seit 1955 stillgelegt.

Nach dem nächsten Seitentaleinschnitt, dem wir ein Stück weit folgen, geht es wieder hinab zur Moosalb. Hier sollte man einen kurzen Abstecher zum Bach machen. 1993 wurde dort ein neues Entnahmewerk mit Wehr eingerichtet, über welches das Wasser der Moosalb in einen Hauptbewässerungsgraben gelenkt werden kann, der von hier ab dem Talweg folgt. Über diesen Graben wurden früher die nach Nordosten folgenden Hangwiesen bewässert. Mit Hilfe von Stauwehren, Schiebern, Verteil- und Rieselgräben setzte man die Wiesen nacheinander unter Wasser gesetzt und befreite sie so schon früh im Jahr von der Schneedecke befreit. Zusätzlich wurden sie durch die Schwebstoffe im Wasser gedüngt. Auf den folgenden Metern ist dieses Wiesenwässersystem wieder komplett instand gesetzt. Schautafeln erklären das Wässerprinzip.

Nach 1,5 km erreichen wir die Schöllbronner Mühle. Sie stammt vermutlich aus dem 15. Jahrhundert. Hier waren einst eine Mahl- und eine Sägemühle in zwei getrennten Fachwerkgebäuden untergebracht. 1967 brannte das größere Gebäude ab.

Bis Fischweier sollten wir unsere Aufmerksamkeit einmal der Vogelwelt widmen, denn im Moosalbtal brüten zahlreiche Wasseramseln und Gebirgsstelzen. An dem Steg über die Moosalb ist die Chance am größten, einen dieser quirligen Vögel zu sehen. Von hier lohnt sich noch ein kurzer Abstecher nach Norden in den Wald zum Totemannstein. Der Pfad ist ausgeschildert. Nach nur 250 m erreicht man die 2,3 m hohe Buntsandsteinplatte mit dem Skelett. Der Totemannstein stammt aus dem Jahre 1570 und ist der älteste Grenzstein der Gemarkung Ettlingen. Seine Inschrift lautet: „VON ALTERS HER ZUM TOTTEN MANN WARDT ICH VON DER STADT ETTLINGEN GENANN“. Das Totengerippe mit der Sanduhr in der Hand soll den Wanderer an einen Vogeldieb erinnern, der an dieser Stelle sein klägliches Ende fand. Der Sage nach geht der Geist des Mannes heute noch hier um.

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