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Filmtipp:

Das grüne Wunder – Unser Wald

In sechs Jahren Drehzeit hat Naturfilmer Jan Haft mit eindrucksvollen Bildern ein unvergleichliches Film-Porträt des Waldes geschaffen.

Filmplakat - Das grüne Wunder - Unser WaldDas Unterhaltungs-Kino erzählt von phantastischen Welten, die den Zuschauer aus dem Alltag entführen und von einem Abenteuer zum nächsten begleiten. Dabei spielen Geheimagenten, Trolle und Orcs ihre Reize aus und wissen fulminant zu unterhalten. Doch manchmal reichen auch die leiseren Töne, um zu faszinieren und ermöglichen es ganz gewöhnliche Dinge einmal mit anderen Augen zu sehen, so zum Beispiel unseren deutschen Wald, wie er tagtäglich vor unseren allen Haustüren auf uns wartet. „Das grüne Wunder – Unser Wald“ hat den Wald über sechs Jahre lang beobachtet und liefert nun die faszinierenden Bilder direkt auf die Kinoleinwand.

Altbekanntes neu erleben

Ein ausgedehnter Spaziergang durch den Wald ist gut für die Gesundheit, kann entspannen und die Laune heben. Doch während wir durch das stille Grün schlendern, verbirgt sich ein großer Teil dieser Welt vor unseren Augen. Menschenscheue Rehe halten sich in Hintergrund, faszinierende Pilze verstecken sich in den Tiefen des Unterholzes und viele Lebewesen entziehen sich durch ihre geringe Größe unserer Aufmerksamkeit. Doch all dies und noch einiges mehr haben das Team um den Filmemacher Jan Haft mit den empfindlichen Linsen der Kameras eingefangen und in über 250 Stunden Filmmaterial festgehalten. Dabei sind unterm Strich rund 90 Minuten herausgekommen, die den deutschen Wald dokumentieren und ihn in seiner ganzen Schönheit und Vielfalt präsentieren.

Das Ergebnis von 6 Jahren Drehzeit

Naturfilmer Jan Haft filmt ein WildschweinEin Schnellschuss ist „Das grüne Wunder – Unser Wald“ garantiert nicht. Ganz im Gegenteil hat sich Naturfilmer Jan Haft ganze sechs Jahre Zeit gelassen, die Artenvielfalt des deutschen Waldes zu erkunden. Auf technischer Seite wollte man für den Film natürlich nichts dem Zufall überlassen und engagierte vielfach ausgezeichnete Kameramänner aus aller Welt, die sich wagemutig auf die Spur oft schwer filmbarer Motive machten. Dem Filmteam war es dabei besonders wichtig, einzigartige Szenen zu erhalten, ohne die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum zu stören oder gar zu bedrohen. Ein Vorsatz, der grandios gelungen ist und den Wald in wunderschönen Bildern porträtiert. Dabei verschmolzen wissenschaftliche Genauigkeit mit emotionaler Spannung, was sich nicht zuletzt in der Erzählung des Sprechers widerspiegelt. Hierfür konnte man keinen geringeren als den deutschen Schauspieler und Grimme-Preisträger Benno Fürmann gewinnen. „Der Film wirkt wie eine Lupe, indem er Prozesse zeigt, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Für unseren nächsten Besuch im Wald schenkt er uns ein schärferes Bewusstsein und macht uns sensibler für die Magie des Ortes“, zeigte sich Fürmann von dem Film beeindruckt.

Mit Geduld zum Erfolg

Dass das Filmen von Tieren zur Geduldsprobe werden kann, mussten auch Jan Haft und sein Team des Öfteren erfahren. Um ein Pärchen des scheuen Schwarzstorchen filmen zu können, baute man ein Tarnversteck in der Nähe der Tiere und legte sich stundenlang auf die Lauer, um ein paar Minuten Filmmaterial zu ergattern. Doch wie sich im Ergebnis zeigt, hat sich das Warten allemal gelohnt. Und ein Kinobesuch wird sich auch lohnen, denn so, wie sich der Wald in dem Dokumentarfilm präsentiert, bekommt man ihn nur äußerst selten zu Gesicht. Wer also die Chance hat das grüne Wunder auf der großen Leinwand zu beobachten, sollte diese unbedingt wahrnehmen. Hier ist die Natur der Star – ohne Kompromisse.

Fotos: © nautilusfilm/polyband

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.