Startseite / Lifestyle / Unterhaltung / Von Mensch und Maschine – Cyborgs im Film

Die besseren Menschen:

Von Mensch und Maschine – Cyborgs im Film

Sie sind teils Mensch, teils Maschine: Cyborgs. In Hollywood werden sie immer wieder thematisiert. Hier sind die besten Cyborg-Filme.

Humanoider CyborgVom perfekten Menschen träumen viele. Regierungen wünschen sich den absoluten Gehorsam ohne Widerstand und Kriminalität, Generäle wünschen sich die perfekten Soldaten, die furchtlos in den Krieg ziehen und mancher wünscht sich vielleicht den vollkommen Partner. Doch Menschen sind eben nicht perfekt, sondern eigensinnig und gewiss nicht frei von Fehlern. Wie solch makellose Menschen aber aussehen könnten, darüber haben sich schon die einen oder anderen Filmemacher Gedanken gemacht und ihre Vision, der perfekten Menschmaschinen auf die Leinwand gezaubert.

Was den Cyborg auszeichnet

Den Begriff des Cyborgs kennt sicherlich jeder, doch was ist es eigentlich genau, was die Wesen auszeichnet? Per Definition ist ein Cyborg teilweise Mensch und Maschine. Der Name selbst setzt sich dabei aus den englischen Wörtern „cybernetic organism“ zusammen, auf Deutsch also kybernetischer Organismus. Das entscheidende der Cyborgs ist, dass es sich nicht um komplett künstliche Konstruktionen handelt, sondern um technisch veränderte, biologische Lebensformen. Hierin unterscheidet sich der Cyborg auch grundlegend von Robotern oder Androiden. In dieser Hinsicht ist die Existenz von Cyborgs auch keine bloße Erfindung der Science Fiction Filme, sondern aktueller Bestandteil des Lebens. Denn Herzschrittmacher, Cochlear-implantate für Gehörlose oder auch komplexe, mechanische Prothesen sind bereits Elemente der kybernetischen Organismen und finden rege und vor allem auch funktionierende Anwendung in der Praxis. Streng genommen gibt es Cyborgs also bereits, doch sind die der Kinofilme natürlich komplexer und ausgereifter als es derzeit in der Realität möglich wäre. Doch was kybernetische Organismen in jeglicher Hinsicht gemeinsam haben ist, dass sie die Menschen schon über Jahre hinweg in Film du Fernsehen faszinieren und immer wieder gern gesehen sind. Wir haben ein paar zeitlose Klassiker der Cyborg-Filme für Sie zusammengestellt.

RoboCop

Cyborg - Halb Mensch, halb MaschineMit RoboCop gelang dem Regisseur Paul Verhoeven nicht nur ein Science Fiction-Action-Kracher der 1980er Jahre, sondern ein zeitloser Unterhaltungs-Klassiker, den viele Geschichten noch heute zum Vorbild haben. So verwundert es auch nicht, dass es nach dem Erfolg des ersten Teiles im Kino noch zwei Fortsetzungen gab, sowie eine Zeichentrick- und Fernsehserie, von dem vielfältigen Merchandise wie Actionfiguren ganz zu Schweigen. Der Film selbst erzählt die Geschichte eines brutal ermordeten Polizisten, der mithilfe technischer Ersatzteile wieder zum Leben erweckt werden kann. Als Cyborg macht er sich auf die Jagd nach Verbrechern und auf die Suche nach seinen eigenen Mördern, nachdem seine Erinnerung in die kalten Metallteile seines Kopfes zurückkehren konnte. Auch wenn der Film mittlerweile fast 25 Jahre alt ist, hat er an seinem Kultstatus und Bekanntheitsgrad kaum eingebüßt.

Cyborg

Etwas weniger bekannt ist der düstere Endzeitfilm mit dem in die Jahre gekommenen Jean-Claude van Damme. Die Regie übernahm, ebenfalls in 1980er Jahren, Albert Pyun, der vor allem den Fans von B-Movies ein Begriff sein dürfte. Zwar sind weder die Geschichte noch die Effekte des Filmes Cyborg von außerordentlicher Qualität, doch entwickelte sich der Film zu einem echten Klassiker der Cyborg-B-Movies.

Universal Soldier

Auch der deutsche Regisseur Roland Emmerich konnte zum Genre und vor allem zum Erfolg der Mensch-Maschinen an den Kinokassen beitragen. Anfang der 1990er Jahre erweckte Emmerich zwei Soldaten aus dem Vietnam-Krieg wieder zu kybernetischem Leben. Das besondere des Films war die Tatsache, dass zwei der größten europäischen Action-Stars der 1980er Jahre, namentlich Jean-Claude van Damme und Dolph Lundgren, zusammen vor der Kamera standen und das Herz vieler Action-Fans höher schlagen ließen. Auch rund 20 Jahre nach seiner Kinopremiere muss sich Universal Soldier nicht hinter seinen Kollegen des Action Genres verstecken und findet auch bei Filmfreunden, die eher den modernen Effekten zugeneigt sind großen Anklang.

Cyborgs nicht als Thema

Während die drei bisher genannten Filme den Cyborg an sich thematisieren, gibt es eine Reihe von Produktionen, in denen der Cyborg quasi als Randerscheinung zu sehen ist. So ist der berühmt-berüchtigte Darth Vader aus der Star Wars-Saga ebenso ein Cyborg, wie zum Beispiel ein menschliches Gehirn besitzenden „Raumschiffe der Schatten“ aus der Fernsehserie Babylon 5. Apropos Fernsehserien, einer der beliebtesten Cyborgs war auch der Sechs-Millionen-Dollar-Mann. In der US-amerikanischen Fernsehserie verkörpert der Schauspieler Lee Majors die Hauptfigur Steve Austin, ein Pilot, der bei einem Absturz lebensgefährlich verletzt wird. Nur eine sechs Millionen Dollar teure Operation, die ihn mit bionischen Körperteilen ausstattet, kann ihm das Leben retten und verleiht ihm zusätzlich übermenschliche Kräfte. Doch ganz gleich, welchen Cyborg man näher betrachtet, auf ihre ganz eigene Art und Weise ist jeder für sich eine kleine Kultfigur.

Und was ist mit Terminator?

Grundsätzlich dürfte der Terminator, in dessen Rolle Arnold Schwarzenegger in den 1980er Jahren für Furore sorgte in keiner Liste von Cyborg-Filmen fehlen. Das Problem hierin ist nur, dass es sich beim Terminator per Definition nicht um einen Cyborg handelt, sondern um einen Androiden. Denn die Killermaschine aus der Zukunft ist durch und durch eine künstliche Intelligenz, die lediglich mit einer organischen Hülle, sprich mit einem menschlichen, äußeren Körper versehen wurde. Doch den Filmfan interessiert das natürlich nur am Rande und so zählen wohl auch die Terminator-Filme zu den beliebtesten Streifen, welche von den „Mensch-Maschinen“ erzählen. Das gleiche gilt übrigens auch für den Kult-Film Blade Runner, der sich um die Menschlichkeit von Androiden dreht.

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.