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Wie der Biorhythmus unseren Tag bestimmt

Stress im Büro Der große deutsche Politiker Bismarck (Biorhythmus) hat mit Vorliebe tagsüber geschlafen und nachts gearbeitet – und fuhr mit dieser unorthodoxen Lebensgestaltung sehr gut. Womöglich hatte er einen guten Instinkt für seinen persönlichen Biorhythmus. Denn der steht im Verdacht, aus den einen Menschen frühaufstehende Lerchen und aus den andere passionierte Nachtigallen zu machen. Fast alle aber durchleben am frühen Nachmittag und nach Mitternacht ein massives Energietief.

Nicht automatisch ist ein zu schweres Mittagessen dafür verantwortlich, wenn die Büroarbeit gegen 14 Uhr auf einmal zur unüberwindbaren Hürde wird, die Lider bleischwer auf den Augen liegen und ein schier übermächtiges Bedürfnis nach einer ordentlichen Mütze Schlaf aufkommt. Selbstvorwürfe sind hier fehl am Platze. Die plötzliche Schwäche ist kein Zeichen für Faulheit oder mangelnde Leistungsbereitschaft.

Studien haben ergeben, dass die meisten Menschen um die frühe Nachmittagszeit in ein wahres Energieloch fallen. Ursache dieses Tiefs ist ihr Biorhythmus: Er gibt vor, wann gepowert werden kann und wann ein Nickerchen durchaus heilsame Wirkung entfaltet. Wer ständig gegen seinen persönlichen Biorhythmus agiert, läuft in Gefahr, unausgeglichen, nervös und schlapp zu werden und bei der Arbeit Fehler zu machen. Vor allem Schichtarbeiter sind von diesen negativen Konsequenzen betroffen und reagieren auf Dauer sogar mit Schlafstörungen auf das permanente innere Ungleichgewicht.

Einige größere Firmen kommen den Bedürfnissen ihrer Mitarbeiter bereits entgegen und haben Mittagschlafräume eingerichtet, in denen sich ihre Angestellten für eine halbe Stunde ausstrecken und genüsslich dösen dürfen – und zwar ganz offiziell. In den asiatischen Ländern hingegen wird die Kunst des Powernap gelehrt: ein kurzer, aber intensiver Minutenschlaf, der sogar im Sitzen praktiziert werden kann. Als belegt gilt nämlich, dass zu lange Mittagsruhen noch größere Trägheit nach sich ziehen können. 20 Minuten bis maximal eine halbe Stunde bewusste Ruhe oder sanftes Dösen und Entspannen sind ausreichend.

Allerdings zeigt die in den südlichen Ländern absolut gesellschaftsfähige, ausgedehnte Siesta, dass es auch anders geht: Sobald die Hitze zu drückend wird, legen die Menschen ihre Arbeit nieder und ziehen sich in das abgedunkelte Haus zurück, bis die abendlichen Temperaturen ein produktives Weiterarbeiten ermöglichen.

Ebenso kritisch wie das Mittagstief ist die Zeit zwischen zwei und vier Uhr nachts: In diesen Stunden passieren viele schwere Autounfälle; ebenso haben sich fatale Schiffskatastrophen und nicht zuletzt das Reaktorunglück von Tschernobyl in dieser Zeitspanne aufgrund menschlichen Versagens infolge von Müdigkeit ereignet.

Gleitarbeitszeitmodelle, die in immer mehr Firmen für größere Individualität sorgen, ermöglichen es jedoch, zumindest tagsüber auf die innere Uhr zu hören. Denn nicht jedem Menschen tut es gut, morgens um sieben aus den Federn zu kriechen. Er kommt besser durch den Tag, wenn er bis acht oder halb neun schläft und stattdessen abends länger arbeitet.

Doch auch die Jahreszeiten spielen eine Rolle, denn das Licht ist der Motor unseres Biorhythmus. Im Sommer sind viele Menschen morgens wesentlich früher fit als im Winter. Als es noch kein elektrisches Licht gab, blieb der Bevölkerung schließlich nichts anderes übrig, als sich nach dem Sonnenstand zu richten und in der dunklen Jahreszeit mit der einbrechenden Dämmerung das Haus aufzusuchen und morgens erst mit dem Tagwerk zu beginnen, wenn die ersten Sonnenstrahlen über den Horizont lugten. Es kann also hilf- und lehrreich sein, auf die innere Uhr zu hören und sein Leben seinem Biorhythmus entsprechend zu gestalten.

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