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Officina Roma:

Das Müllhaus – kreatives Recycling mit Wohnwert

Officina Roma - die Müllvilla„Officina Roma“ – das klingt nach italienischem Design und edlem Ambiente. Umso überraschter sind die, die einen Blick auf die Villa mit dem wohlklingenden Namen werfen. Die Officina Roma besteht gänzlich aus Recyclingprodukten und wurde innerhalb von nur einer Woche buchstäblich aus dem Müll gestampft, um der Öffentlichkeit dann im Rahmen der Messe «RE-Cyle» präsentiert zu werden, die im römischen Nationalen Museum der Künste des XXI. Jahrhunderts (MAXXI) stattfindet.

Müllvilla noch bis 29. April 2012 zu besichtigen

Wer die Müllvilla selbst in Augenschein nehmen möchte, der kann das noch bis zum 29. April 2012 auf der „Re-Cycle“ in Rom tun. Interessant ist die Messe für alle, die sich für alternative Lebenskonzepte, nicht alltägliche Bauideen und innovatives Recycling-Desing interessieren.

Die Villa des neuen Jahrtausends?

Zugegeben: Die Bezeichnung „Villa“ ist gewöhnungsbedürftig, erinnert das Bauwerk doch eher an einen futuristisch anmutenden Schuppen. Auch der Blick ins Innere dürfte die Liebhaber des klassischen Wohnens schnell ernüchtern.

Die Müllvilla, gezimmert aus altem Bauholz, besteht aus einem zentralen Werkraum, an den sich ein Schlafraum und der Küchenbereich angliedern. Ein Wohnzimmer oder weitere Rückzugsmöglichkeiten fehlen gänzlich. Ausrangierte Autotüren stellen die Schlafzimmerwände dar, eine Wand aus alten Flaschen markiert den Küchenbereich und wer nach oben zur Decke schaut, entdeckt dort ausrangierte Ölfässer.

Gefallen finden daran wohl lediglich die Freunde des experimentellen Wohnens – zu spartanisch dürfte das Interieur alle anderen sein. Tatsächlich besteht die Villa mit dem wohlklingenden Namen lediglich aus dem, was normalerweise auf dem Müll landen. Doch zur Beruhigung für die Liebhaber der gehobenen Wohnkultur sei gesagt, dass die Officina Roma niemals seriell gefertigt werden soll.

Innovative Idee für eine nachhaltige Lebensweise

Bauherren sind die Architekten des Berliner Architekturbüros „Raumlabor“, ihnen zur Hand gingen 24 italienische Schüler. Natürlich verstehen die Architekten ihre Recycling-Villa, die sie selbst als „experimentelles Bauprojekt“ bezeichnen, nicht als richtungsweisenden Fingerzeig für alle nachfolgenden Bauherren.

Vielmehr möchten sie den Blick auf das lenken, was achtlos als „Müll“ betitelt wird und zugleich auf die Ressourcen aufmerksam machen, die in vermeintlichen Wegwerfgegenständen stecken.

Die Bauherren der Müllvilla regen zum dringend erforderlichen Umdenken an und plädieren dafür, unseren Lebensstil zu hinterfragen. Wie lange können und wollen wir es uns noch erlauben, die natürlichen Ressourcen so auszubeuten, wie wir es derzeit tun?

Weiterführender Link zum Thema:

officina roma – Die Müllvilla
http://www.raumlabor.net/?p=5116

Foto: © Architekturbüro Raumlabor, Berlin

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