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Affäre um Sex-Partys:

Die Materialschlacht des Dominique Strauss-Kahn

Dominique Strauss-Kahn wird der Zuhälterei bezichtigtEx-Währungsfond-Chef Dominique Strauss-Kahn hat ein spezielles Verhältnis zu Frauen und sorgt international für Schlagzeilen, auch weil er die holden Schönheiten als „Material“ abstempelt.

Für Dominique Strauss-Kahn läuft es derzeit nicht ganz rund. Der ehemalige Wirtschafts- und Finanzminister aus Frankreich schied nicht nur als möglicher Präsidentschaftskandidat frühzeitig aus, sondern fungiert auch seit Mai 2011 nicht mehr als geschäftsführende Direktor des Internationalen Währungsfonds. Und alles nur wegen aufwendiger Materialschlachten, die DSK, wie Strauss-Kahn in seiner Heimat genannt wird, im Laufe der Jahre führen musste. Und dies ist beileibe nicht nur auf seine drei Ehen beziehungsweise deren Ende gemünzt.

Der Schürzenjäger kam erstmals in Verruf, als ihm eine sexuelle Beziehung zu einer IWF-Mitarbeiterin nachgesagt wurde. Dann gab es den Eklat wegen einer vermeintlich versuchten Vergewaltigung eines Zimmermädchens des New Yorker Hotels, die sogar in seiner zwischenzeitlichen Festnahme und Inhaftierung mündete. Na ja, und nun tauchen mehr und mehr Details über wilde Sex-Partys auf, bei denen DSK seinen Mann gestanden haben soll. Von solchen bezahlten Orgien will DSK jedoch nichts wissen.

Woher sollte er auch ahnen, wenn er Räume betritt, in denen sich gleich ein Dutzend unbekleideter Frauen tummeln, die förmlich um Samenspenden betteln, dass es sich bei den Frauen tatsächlich um Prostituierte handelt? Zumal deren Bezahlung von Dritten übernommen wurde. Da muss man den guten Dominique schon ein wenig in Schutz nehmen. Die gute Eva lief schließlich auch mit ihrem Adam durch den Garten Eden, so wie Gott sie schuf.

Und vermutlich dachte DSK daher auch, er sei wirklich in einer Art Paradies auf Erden. Von einem verbotenen Baum war in den Räumen sicher nicht zu sehen. Höchstens das eine oder andere süße Früchtchen, bettelt förmlich darum, vernascht zu werden. Als solche hat DSK die Damen allerdings nicht gesehen, sondern als „Material“. Denn so hat er die leichten Damen immer wieder – wie jetzt die Polizei bestätigte – bezeichnet.

Daher waren die Kontakte zu den Liebesdienerinnen wohl eher eine Materialprüfung, die hier und da sogar in einer wahren Materialschlacht gipfelte, bei der gleich reihenweise neues Material ausprobiert wurde. So gesehen wäre es sicherlich falsch, DSK als lüsternen Playboy zu titulieren. Er ist wohl höchstens ein wenig zu materialistisch eingestellt.

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Über Karsten-Thilo Raab

Nach seinem Anglistik- und Sportstudium arbeitete Karsten-Thilo Raab viele Jahre als Zeitungsredakteur. Seit mehr als zwei Jahrzehnten schreibt er als Journalist und Autor für eine Vielzahl an Zeitungen, Magazinen und Buchverlagen. Karsten-Thilo Raab berichtet als Journalist, Autor und Fotograf in Wort und Bild über Destinationen weltweit, verfasst daneben Glossen und Kolumnen, veröffentlichte rund 60 Reiseführer und Bücher und wirkte an weiteren rund 70 Büchern und Reiseführern mit.