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Opportunismus:

Ihr seid nicht Charlie!

Harald Vilimsky über die Attentate in Paris und die Verlogenheit von Journalisten und Intellektuellen.

Je suis Charlie – Ich bin Charlie

Je suis Charlie – Ich bin Charlie – Solidarität mit den Opfern von Paris.

Je suis Charlie – Ich bin Charlie“: Rührend wie nach dem Massaker beim Satiremagazin „Charlie Hebdo“ zahlreiche Journalisten und Intellektuelle für sich in Anspruch nehmen, zu den Frontkämpfern der Meinungsfreiheit zu zählen. Einer Meinungsfreiheit, von der sie sonst nicht immer so viel halten.

Kleiner Reality Check? Ein Verriss von Conchita Wurst? Undenkbar! Eine ironische Breitseite gegen Asylanten? Völlig unmöglich! Eine positive Würdigung von Pegida? Ausgeschlossen! Der Mohr im Hemd auf der Speisekarte? Abgeschafft!

Satire und vor allem Meinungsfreiheit ist aus der Sicht der Mehrheit dieser „Eliten“ problemlos teilbar: Journalisten und Intellektuelle bestimmen, wann welche Meinung opportun ist. Und die ist dann bis auf Widerruf frei.

David Brooks von der New York Times meint zu „Charlie Hebdo“: „If they had tried to publish their satirical newspaper on any American university campus over the last two decades it wouldn’t have lasted 30 seconds. Student and faculty groups would have accused them of hate speech. The administration would have cut financing and shut them down.“

Nein, ihr seid nicht Charlie. Ganz im Gegenteil. Ein beträchtlicher Teil von euch trägt Mitschuld daran, dass es genauso gekommen ist. Ihr habt Hand in Hand mit Politikern von Grünen und der Linken über Jahre und Jahrzehnte genau das erst möglich gemacht: Immer mehr Einwanderung, immer weniger Regeln. Dafür aber mit all eurer Kraft gegen jene, die ihr Unbehagen daran artikuliert haben. Jetzt kommt der Terror aus der Mitte der Gesellschaft. Aus jenen radikalisierten Banlieus der Hoffnungslosigkeit, die durch euer Wegsehen erst entstehen konnten.

Und ihr tut es nach wie vor. Wenn Raimund Löw, mit Steuergeldern hoch bezahlter Korrespondent des ORF, nach 19 Toten twittert: „Auslandskorris Peking solidarisch mit Charlie. Große Frage: wie jetzt LePen zu stoppen?“ dann zeigt das mit zynischer Klarheit, wo eure Prioritäten liegen.

Alles Einzelfälle, habt ihr uns jedes Mal erzählt. Zu oft. Seit 25 Jahren – als 1989 die Fatwa gegen Salman Rushdie ausgesprochen wurde. Nein, keine Terroristen, sondern nur psychisch Gestörte, habt ihr immer wieder erklärt. So viele davon? Islamismus hat mit Islam nichts zu tun, schreibt ihr. Ja, denn Alkoholismus braucht ja schließlich auch keinen Alkohol, oder?

Wenn der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger unter dem lachhaften Vorwand, die Pressefreiheit zu verteidigen, mit einer Karikatur die friedlichen Demonstranten von Pegida und die mordenden Attentäter von Paris in einen Topf wirft, dann ist das „perfide“ und „infam“. Schreibt Stefan Niggemeier, einer der bekanntesten deutschen Medienjournalisten.

Die meisten von euch Journalisten und Intellektuellen haben weggeschaut, wo ihr hättet hinsehen müssen. Ihr habt den anderen Hetze vorgeworfen und gleichzeitig den Boden bereitet für nicht nur religiöse Intoleranz. Gerade ihr Linken habt die Aufklärung verraten an eine Religion, deren Anhänger damit zu oft nichts zu tun haben wollen. Ihr sorgt euch darum, wie ihr LePen stoppen könnt, während Islamisten Menschen töten. Ihr eröffnet die Jagd gegen die Demonstranten von Pegida, während ihr von euren Schützlingen längst selbst gejagt werdet.

Ernst Hillebrand von der deutschen Friedrich-Ebert-Stiftung schreibt zurecht: „Warum die Sorge vor Attentaten und der Wunsch nach der Bewahrung einer freiheitlichen und säkularen Gesellschaft eine ,Schande für Deutschland´ sein soll, bleibt das Geheimnis des Justizministers und des deutschen Feuilletons.“

Nein, ihr seid nicht Charlie. Und genau das ist euer Problem.

Der Artikel ist am 10.01.2015 im Team Rot-Weiss-Rot von Harald Vilimsky erschienen:

http://www.fpoe.eu/ihr-seid-nicht-charlie/

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3 kommentare

  1. Sorry, aber das ist Polemik vom Feinsten. Statt sich gegenseitig zu beschuldigen, sollten wir besser darüber reden, was wir gemeinsam tun können, um den Terror zu stoppen. Wer mit den politischen Verhältnissen unzufrieden ist, sollte zwar dagegen demonstrieren, sich aber auch für eine vernünftige Lösung engagieren, aber nicht eine einzelne religiöse Gruppe dafür verantwortlich machen. Hass ist ein schlechter Berater.

  2. Interessant, dass mein Kommentar von gestern gelöscht wurde. Er war weder rassistisch noch beleidigend.

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