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Online-Umfrage:

Wollen die USA wirklich den Todesstern bauen?

Verrückte Petition: US-Bürger fordern per Unterschriftenaktion den Bau eines Todessterns, einer Raumstation, die ganze Planeten auslöschen könnte.

Der Original Bausatz "Todesstern" von Lego.

Der Lego-Bausatz vom Todesstern würde die US-Bürger deutlich günstiger kommen. Bild: © CC BY 2.0 stachelbeer/flickr

„We the People“, auf Deutsch „Wir, das Volk“, ist eine Internetseite des Weißen Hauses, auf der Bürger der USA ihre eigenen Online-Petitionen starten und der Regierung vorlegen können. Aktuell ist wohl jemand auf eine echt schräge Idee gekommen und fordert die US-amerikanische Regierung zum Bau des Todessterns auf, wie er aus dem Film „Star Wars – Krieg der Sterne“ bekannt ist. Verrückt? Sicherlich, doch die Aktion hatte am 10. Dezember bereits über 13.000 Stimmen erhalten, knapp 12.000 fehlten noch, um die Unterschriften den Verantwortlichen vorlegen zu können.

Kein verfrühter Aprilscherz

Manche Meldungen sind so verrückt, dass sie eigentlich gar nicht wahr sein können. Doch wer sich auf die Seite des Weißen Hauses begibt, kann sich persönlich davon überzeugen, dass besagte Petition dort tatsächlich verzeichnet wurde. Und der Todesstern wäre in der Tat ein mächtiges Statussymbol, das die Vereinigten Staaten über jeden Zweifel erheben würde. Für alle, die nicht mit der Star Wars-Saga vertraut sind: Der Todesstern ist ein mobiler Planetenzerstörer der Bösewichte. Als riesige Raumstation beherbergt der Stern unzählige Soldaten, Wissenschaftler und Personal. Klingt doch nach einem perfekten Spielezeug für die US-amerikanischen Militärs, oder nicht?

Alles nur eine fixe Idee?

Offiziellen Angaben zu Folge wurde die Petition von einem gewissen John D. aus Colorado gestartet, der das gigantische Vorhaben keineswegs satirisch meinte. Laut seinen Vorstellungen würde der Bau des Todessterns unzählige Arbeitsplätze schaffen und eine perfekte Abschreckung für Länder dienen, die nicht so recht spuren wollen. Das ist gar nicht so weit hergeholt und schließlich lieferte eine US-Webseite auch schon einmal Vorarbeit. Auf der Internet-Seite von Centives rechnete bereits im Februar einmal durch, was der Nachbau des Todessterns kosten würde – ganz unverbindlich natürlich. Unter anderem ging man dabei von einer Größe von etwa 28.500 Kubikmetern mit einem Gewicht von rund 22.000 Tonnen aus und kam auf die stolze Summe von 852 Billiarden Dollar, was guten 2,7 Milliarden US-Dollar pro US-Bürger entspricht, kein Schnäppchen also und vermutlich nicht so ohne weiteres umsetzbar. Es sei denn man hat sich irgendwo verrechnet oder kann gute Verträge mit Zulieferern abschließen, wodurch die Rechnung nach unten korrigiert werden könnte. Doch von den Kosten einmal abgesehen, würde es in etwa 833 Jahre dauern, um den benötigten Stahl zu produzieren. Also selbst wenn die US-Regierung die Petition annimmt, werden wir den Todesstern wohl leider oder glücklicherweise nicht mehr zu Gesicht bekommen.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.