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Nokia patentiert ein Tattoo, das vibriert:

Ein Klingeln, das unter die Haut geht

Tattoo: wenn die Haut klingelt - Nokia patentiert Vibrationstinte zum TätowierenDas sind Meldungen, die nicht nur sprichwörtlich unter die Haut gehen: Wie das US-amerikanische Magazin Forbes berichtete, hat Nokia ein besonderes Tattoo patentieren lassen, das vibriert, wenn das Handy klingelt. Es gibt ja viele Verrücktheiten auf dem Gebiet der Technik und Elektronik, aber dass die Haut dann mit dem Smartphone mitklingelt finden wir irgendwie gruselig.

Wenn die Haut klingelt

Wäre die Meldung zum ersten Mal am ersten April aufgetaucht, hätten diese viele Leser vermutlich für einen Scherz gehalten. Ein Blick in das US-amerikanische Patentregister reicht jedoch aus, um sich zu versichern, dass das neuartige Tattoo wirklich geplant ist: Nokia möchte die Haut zum Wackeln bringen. Der Hersteller will eine Verbindung von der Tätowierung mit dem Handy herstellen und zwar mithilfe einer speziellen Tinte, die geeignet ist, das elektronische Signal des Handys aufzunehmen. Entsprechend soll man dann über die Haut benachrichtigt werden, sobald ein Anruf das Handy erreicht oder eine SMS eintrudelt. Klingt verrückt? Ist es auch.

So soll sich das Tattoo bemerkbar machen

Um die Haut zum Klingeln zu bringen, soll eine entmagnetisierte Tinte verwendet werden, die entsprechend empfänglich für magnetische Signale sein wird. Erhält das Handy ein Signal durch einen Anruf oder eine SMS, so soll es einen magnetischen Impuls abgeben, der die Tinte unter der Haut stimuliert. Das Tattoo wird dann magnetisiert und führt zu einem vibrierenden Gefühl, in etwa vergleichbar mit dem Vibrationsalarm des Handys oder einem kleinen elektrischen Schock. Der erste Teil der Wirkung klingt ja noch ganz witzig, da soll also die Haut vibrieren, wenn die Schwiegermutter anruft. Aber der zweite Teil mit dem Elektroschock klingt da schon weniger amüsant, wobei dieser wohl kaum zu unangenehm ausfallen dürfte.

Die Tätowierung reagiert absolut lautlos

Der bisherige Vibrationsalarm der Handys ist zwar gut gemeint, um die Umwelt nicht mit einem ankommenden Anruf zu belästigen, doch wenn das Handy auf dem Tisch liegend beginnt zu rattern, kann man wohl kaum noch von einer heimlichen Nachricht sprechen. Die neue Technologie soll aber genau dies ermöglichen. Das Tattoo soll auf verschiedene Einstellungen abgestimmt werden, sodass es auf verschiedene Signale auch unterschiedlich reagiert. So könnte man bei einem Anruf der Freundin beispielsweise auf eine lautlose Vibration einstellen, während der Chef als „Haut-Klingelton“ dann vielleicht doch den kleinen Elektroschock erhält. Doch ob nun so oder so, das Klingeln über die Haut soll absolut lautlos ablaufen, sodass auch garantiert kein außenstehender von einem Anruf oder einer Nachricht mitbekommt.

Klingel-Tätowierungen sind nicht von Dauer

Wer sich jetzt schon Gedanken um das Motiv gemacht hat, das dann für alle Ewigkeit den klingelnden Körper schmücken soll, der darf beruhigt aufatmen. Die neuartigen Tattoos sollen nicht von Dauer sein, sondern nach einer gewissen Zeit wieder verschwinden. Entsprechend kann man sich ja unterschiedliche Motive mit der Klingel-Tinte tätowieren. Bei den jüngeren Konsumenten wird diese neue Entwicklung sicherlich zu wahren Begeisterungsstürmen und Experimentierfreudigkeit führen. Viele Menschen werden es vermutlich aber auch ganz sein lassen und ihr Handy wie gewohnt bedienen. Denn so viele dürften es wohl nicht sein, die wünschen, dass wirklich jeder Anruf unter die Haut geht.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.