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Alternativen der Wassergewinnung – Trinkwasser aus dem Eisberg?

Trinkwasser - Wasserressourcen der ErdeWir alle wissen, dass es viele Regionen auf der Erde gibt, vor allem in afrikanischen und arabischen Ländern, in denen auf Grund zu geringer Niederschläge das Trinkwasser knapp ist. Täglich sterben Tausende wegen Wassermangels. Doch wovor viele die Augen verschließen ist, dass sich die Trinkwasserknappheit weiter ausbreiten wird, denn die Wasserressourcen der Erde sind begrenzt, die Weltbevölkerung jedoch wächst und der Wasserverbrauch steigt. Man schätzt, dass bereits im Jahr 2025 ca. 50 Länder Probleme damit haben werden, die Einwohner mit genügend Trinkwasser zu versorgen. Bei der Suche nach Lösungen kommen auch Eisberge ins Gespräch. Könnten diese genutzt werden, um wertvolles Trinkwasser zu gewinnen?

Eisbergschmelze

Viele Milliarden Tonnen Eis brechen jährlich von den Gletschern in der Antarktis und in der Arktis ab und schmelzen im Meer. Da die Eisberge aus Süßwasser bestehen, liegt die Überlegung nahe, ob man diese natürliche Schmelze nicht für die Trinkwassergewinnung nutzen könnte. Noch dazu ist das Wasser der Eisberge von hervorragender Qualität. Es wurde vor Tausenden von Jahren eingefroren und ist vollkommen rein. Das liegt daran, dass es damals noch keine Umweltverschmutzung gab, die unserer heutigen Wasserqualität zu schaffen macht. Experten behaupten, dass es genügend Eisberge gäbe, um die ganze Welt mit ausreichend Wasser versorgen zu können.

Wassergewinnung aus Eisbergen realistisch?

Schon heute werden für Privatkunden mit Baggern Stücke aus Eisbergen herausgebrochen, zerkleinert und nach dem Schmelzen in Flaschen abgefüllt. Dieses Verfahren ist jedoch teuer, sodass das Wasser ein echter Luxusartikel ist, den sich nur einige Gäste in wenigen Luxushotels und Edelrestaurants, die so etwas anbieten, leisten. Infrage käme ein Verfahren, dass zur Gefahrenabwendung für Schiffe und Ölplattformen bereits angewendet wird.

Trinkwasser aus dem Eisberg gewinnenEisberge, die auf solche Plattformen zusteuern oder für Schiffe zur Gefahr werden könnten, werden von Spezialschiffen umgeleitet. So könnten Eisberge dorthin geschleppt werden, wo man sie braucht. Allerdings dürfte der Transport nicht zu lange dauern, da sie sonst auf dem Weg schon schmelzen. Problematisch ist dabei vor allem der Teil, der sich unter Wasser befindet und der ca. 85 % des gesamten Eisberges beträgt. Dieser Teil schmilzt wesentlich schneller als der Teil über der Wasseroberfläche, da das reine Weiß des Eises die Sonne fast vollständig reflektiert. Wenn die Eisberge erst einmal im Ozean geschmolzen sind, so kann daraus nur durch teure Entsalzungsanlagen wieder Süßwasser gewonnen werden. Eine Idee ist daher, eine Thermohülle zu verwenden, um das zu schnelle Schmelzen zu verhindern. Auf diese Art wird heute bereits bei Gletschern in den Bergen versucht, die Gletscherschmelze zu verlangsamen.

Ob sich das Vorhaben verwirklichen lässt, wird sich erst noch zeigen. Notwendig dafür sind letztendlich auch entsprechende Geldgeber, die bereit und in der Lage sind, in diese Ideen zu investieren. Genauso müsste sichergestellt werden, dass damit nicht schon wieder neuer Raubbau an der Natur betrieben wird, der mehr schadet als nutzt.

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