Windkraft in Japan
In den 1980er Jahren war Japan mit Mitsubishi Heavy Industries z. B. Pionier in der Entwicklung und Anwendung von Windkraftanlagen; weitere Windturbinenhersteller sind Fuji Heavy Industry, Japan Steel Works oder Komai Tekko. Im Jahr 2006 erzeugten 1.314 Windräder Strom für Japan. Bis 2010 ist die Kapazität von Windkraft in Japan auf 2.304 MW ausgebaut worden, wie das Global Wind Energy Council (GWEC) informiert. Das ist angesichts der von der Japan Wind Power Association (JWPA) geschätzten 81 GW möglicher Kapazität nicht viel – aber die Windkraft muss mit zahlreichen widrigen natürlichen Gegebenheiten kämpfen.
Germany Trade & Invest, eine Gesellschaft für Außenwirtschaft und Standortmarketing, berichtet über die Situation für den Ausbau der Windkraft in Japan:
- Windturbinen müssen, auch wenn sie in unbebauten Gebieten stehen, erdbebensicher gebaut werden wie ein Hochhaus in einer Stadt. Das ist technisch schwierig und zudem teuer.
- Taifune und extreme Wetterverhältnisse mit reichlich Blitzen sind weitere Schwierigkeiten, die Windräder in Japan aushalten müssen
- Wegen der geographischen Situation – Berge und enge Täler – gibt es wenig eben Flächen, auf denen Windräder gebaut werden können, und die möglichen Gebiete sind oft schwer zugänglich.
Allerdings setzt man in Japan auch auf kleinteilige Energieanlagen zur Selbstversorgung –
Wasserkraft
Im Jahr 2010 wurden rund 20 % der Elektrizität in Japan aus Wasserkraft gewonnen mit Hilfe von Pumpspeicherkraftwerken, Speicherkraftwerken und Flusskraftwerken, informiert die Agentur für Natürliche Ressourcen und Energie in der Broschüre „Energy in Japan 2010“.
Eine im März 2009 veröffentlichte Studie zeigte 2700 bis dato ungenutzte mögliche Standorte für kleine und mittlere Wasserkraftwerke mit einer Gesamtkapazität von rund 12.000 MW.
Solarenergie: Photovoltaik und Solarthermie
Japan steht im Jahr 2008 weltweit an 2. Stelle der Photovoltaikzellenproduktion; der Einsatz von Photovoltaik wird gefördert: So sollen etwa bis 2012 rund 12.000 Schulen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet werden, bis 2020 sämtliche 32.000 Schulen in Japan Solarstrom für rund 200.000 Haushalte im Jahr erzeugen, berichtet Cluster Business Japan.
Angesichts der ungeheuren Kosten, die auf Japan zukommen, um die Folgen der Erdbeben und des Tsunamis im März 2011 sowie der Atomkatastrophe zu beseitigen, ist allerdings abzuwarten, ob und wie Japan die Förderung dieser vielversprechenden Technik weiterführen kann.
Geothermie
Das Potenzial geothermaler Energie ist in Japan noch nicht ausgeschöpft: Elektrizität kann z. B. erzeugt werden aus Dampf, der im vulkanischen Innern der Inseln erzeugt wird. Das geschätzte Potenzial beträgt rund 2.470 MW.
Doch die vulkanische Erdwärme kann auch anderweitig genutzt werden und so Elektrizität ersetzen: Die Versorgung mit natürlich heißem Wasser kann etwa zusätzlich zum Heizen von Gebäuden und Gewächshäusern eingesetzt werden.
Sonstige Energiequellen
Biomasse aus Forstwirtschaft, Reste der Agrarindustrie, Klärschlamm sowie Nahrungsabfälle dienen ebenfalls der Energiegewinnung. Weitere mögliche Energiequellen sind die Nutzung von Schnee und Eis, die Nutzung von Temperaturdifferenzen (Erdwärme, Meereswärme) oder Wellenkraftwerke.
Energiesparmaßnahmen und die Verwendung von intelligenten Stromnetzen (Smart Grid), die die Elektrizitätsversorgung optimiert, werden ebenfalls eingesetzt.
Quellen:
Global Energy Network Institute
http://www.geni.org/globalenergy/library/energytrends/currentusage/renewable/solar/japan/summary.shtml
Germany Trade & Invest
Global Wind Energy Council
http://www.gwec.net/index.php?id=123&L=0
Japan Wind Power Association
New Energy Foundation
http://www.nef.or.jp/english/index.html
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