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Marktforschung:

Frauen haben beim Social TV die Nase vorne

Social TV ist eine junge Disziplin in der Marktforschung. Mit einer zweiten Pionierstudie gibt die Hochschule Hannover nun erste Antworten.

Eine Frau benutzt Twitter auf ihrem iPhone.

Social TV: Kommentieren während einer Fernsehsendung per Facebook oder Twitter. Bild: © istockphoto.com

Das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) legt mit den Ergebnissen ihrer zweiten Pionierstudie erste Erkenntnisse vor, wie das Social TV in Deutschland genutzt wird. Beim Social TV wird sich durch Social Media über TV-Inhalte in Echtzeit ausgetauscht. Die einen nutzen dies, um minderwertige Sendungen mit bissigen Kommentaren anzureichern oder andere auch, um die eigene Kultiviertheit zu demonstrieren. Doch wer nutzt das Social TV am meisten und wie genau?

Immer und überall online

Smartphones, Netbooks oder Tablet-PCs gehörten bei den befragten bereits zu der Grundausstattung des Social TVs und wurden am häufigsten für derartige Aktivitäten eingesetzt. Wie die Untersuchung zeigte, sind es vor allem die Mittzwanziger und etwas mehr Frauen als Männer, die sich live während einer Fernsehsendung über Social Media Dienste mit anderen austauschen. Der Medienkonsum und die technische Affinität dieser Gruppe seien zudem im Vergleich zur Restbevölkerung überdurchschnittlich hoch. Wie die Studie ergab, kann die soziale Interaktion grundsätzlich bei allen Arten von Fernsehsendungen erfolgen, wenn ein entsprechender Anreiz gegeben wird. Vor allem seien es aber die Unterhaltungssendungen, die die Nutzer in Scharen nicht nur vor den Bildschirm, sondern auch ins Internet locken.

Facebook und Twitter an der Spitze

Auch für das Social TV tummeln sich die üblichen Verdächtigen an der Spitze des Eisberges. Doch welcher soziale Dienst vorrangig genutzt wird, hängt in erster Linie vom TV-Format ab. So wird bei Filmen und Serien bevorzugt auf Facebook zugegriffen, während Twitter den genreunabhängigen Allrounder abgibt. Für die Studie wurden vom Dezember 2012 bis zum Januar 2013 rund 800 Social-TV Nutzer und Nichtnutzer befragt. Die Nichtnutzer betrachteten das Social TV dabei kritisch. Wer sich beim Fernsehen nicht mit anderen austauschen wollte, stellte besonders den persönlichen Nutzen des Social TV in Frage.

Daten aus 2012 waren Basis der Befragung

Unter Leitung von Profesor Dr. Beate Schneider und Christopher Buschow diskutierten Studierende  des Instituts bereits im Sommer 2012 Forschungsergebnisse aus dem Social TV mit Praktikern in einem Expertenworkshop. Unter anderem wurden dabei ca. 35.000 fernsehbezogene Statusmeldungen bei Twitter analysiert. Auf Grundlage dieser Daten wurde dann die aktuelle Befragung entwickelt. Die Ergebnisse können hier eingesehen werden:

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.