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Operation Blitzkrieg: Enthüllungsportal Nazi-Leaks veröffentlicht Datensätze der rechten Szene

Operation Blitzkrieg von Anonymous - Die Hacker attackieren Internetseiten der rechten SzeneAnonymous macht immer wieder Reden von sich, so auch in diesen Tagen durch gezielte Angriffe auf Webseiten der rechten Szene. Das neueste Projekt der Hacker-Gruppen nennt sich Nazi-Leaks und veröffentlicht unter anderem Listen mit angeblichen NPD-Spendern. Diese Plattform soll allerdings nur ein Teil einer seit einigen Monaten laufenden Aktion mit Namen „Operation Blitzkrieg“ sein. Die NPD selbst prüft die Einträge auf nazi-leaks.net noch, geht aber davon aus, in Kürze Anzeige zu erstatten.

Was ist Nazi-Leaks genau?

Bei der Plattform nazi-leaks.net handelt es sich um einen Blog, den die Nutzer der Seite ganz einfach per E-Mail mit neuen Daten bestücken können. So wurden unlängst Listen dort veröffentlicht, die die Kunden von Versandhäusern der rechten Szene nennen. Auch die Kontakte der Zeitschrift „Junge Freiheit“ und nicht für die Öffentlichkeit bestimmte E-Mail-Nachrichten wurden auf der seit Dezember 2011 registrierten Plattform veröffentlicht.

Die „Junge Freiheit“ erklärt, dass die genannten Daten (insbesondere die Kontaktdaten der Redaktion der Zeitschrift) im vergangenen Sommer schon einmal an anderer Stelle veröffentlicht wurden. Man hätte seinerzeit Strafanzeige gegen Unbekannt gestellt, da es sich nach Meinung der Redaktion bei der Veröffentlichung eindeutig um eine Straftat handelt. Problematisch sei diese Veröffentlichung vor allem deshalb, weil bei diesen Kontakten nicht nur für die Zeitschrift arbeitende Autoren genannt worden wären, sondern auch Interviewpartner, die mit der Redaktion gar nicht in direkter Verbindung stehen.

Die NPD behandelt intern alle Handlungen, die durch eine Hacker-Gruppe durchgeführt werden, als kriminelle Taten. Aus diesem Grund hat der Parteisprecher Frank Franz kürzlich erklärt, dass auch in diesem Fall der Aktivitäten der Hackergruppe Anonymous auf Strafanzeige nicht verzichtet werden soll.

Seiten der rechten Szene bei Hackern beliebt

Webseiten der rechten Szene sind bei Hackern generell ein gern gewähltes Ziel. So wurden schon vor rund einem dreiviertel Jahr von einer anderen Hackergruppe eine Vielzahl von NPD-Seiten attackiert. Damals wurden insgesamt 25 Seiten der Partei lahmgelegt und die Inhalte – insbesondere die nicht öffentlichen Inhalte – heruntergeladen. Die verantwortlichen Hacker, die bei diesem Angriff mitgewirkt haben, sollen anschließend gefasst worden sein.

Auch der Chaos Computer Club greift Seiten rechter Einrichtungen immer wieder an, gern auch „vor großem Publikum“ bei seinen jährlichen Kongressen.

Foto: Anonymous

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