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Frauenhofer Institut:

Smartphones werden in Zukunft zum Türöffner

Wenn es nach dem Fortschritt der Technik geht, könnten Schlüssel bald der Vergangenheit angehören: Smartphones und ShareKey sollen es richten.

Smartphone mit ShareKey öffnet eine HaustürAuch wenn die Smartphones für den einen oder anderen zu Beginn eher als Spielerei abgetan wurden, integrieren sich die kleinen Alleskönner immer tiefer in den Alltag. Wie das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie  auf der IT-Sicherheitsmesse it-sa in Nürnberg zeigen wird, lassen sich die mobilen Telefone auch als Schlüssel einsetzen. Die entwickelte Smartphone-Lösung „ShareKey“ ist zunächst auf NFC-Funkschlösser ausgerichtet und dient beispielsweise zur Öffnung von Autotüren, Hotelzimmern oder auch Büroräumen.

Sesam öffne Dich

Statt dem schweren Schlüsselbund könnte künftig eine Smartphone-App ausreichen, um verschlossene Türe und Tore zu öffnen. Bei der Anwendung lassen sich die Zugriffsrechte flexibel verwalten, sodass die Schlüsselcodes zum Beispiel zeitlich begrenzt werden können. Doch auch der Versand der Schlüssel per SMS oder ist E-Mail wird problemlos möglich sein. Keine schlechte Vorstellung eigentlich, so könnte man sich den Hausschlüssel bequem schicken lassen, wenn man ihn einmal vergessen hat und sich den teuren Schlüsseldienst sparen. Vor unbefugtem Zugriff soll übrigens eine ausgefeilte Sicherheitsarchitektur sorgen, welche die gespeicherten Schlüssel vor Hackern und mobiler Malware schützt. Wer sich persönlich von der Anwendung überzeugen möchte, kann dies vom 16. bis zum 18. Oktober auf dem Messegelände der „it-sa“ in Halle 12 am Stand 213 tun.

Schlüsselsystem wird hochflexibel

Die Anwendung, die den Schlüssel ersetzen soll wurde mithilfe von handelsüblichen Android-Smartphones und NFC-Hardware entwickelt und soll ein Maximum an Flexibilität bieten. So soll ShareKey unter anderem eingeschränkte Bandbreiten der NFC-Schnittstellen und mangelnde Rechenkapazitäten von NFC-Türschlössern berücksichtigen. Auch die Schließberechtigung soll blitzschnell erfolgen, sodass eine Öffnung der jeweiligen Tür lediglich 500 Millisekunden in Anspruch nimmt. Die Schließberechtigung selbst wird dabei durch verschlüsselte Tokens erzeugt, die durch etablierte Sicherheitsprotokolle generiert und verwaltet werden. Die Schlüssel der Zukunft können dabei als reine Softwarelösung in das Smartphone integriert werden oder aber auch als Hardwarelösung wie zum Beispiel auf einer Smartcard untergebracht werden. Die Systemgestaltung und -nutzung soll in jedem Falle weitreichende Möglichkeiten offen lassen. Man darf gespannt sein, wie schnell sich die ganze Sache entwickeln wird und ob der gute alte Schlüssel wirklich bald passé sein wird.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.