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Trend Recycling-Handys:

Telefonieren mit gutem Gewissen?

GreenHeart Modelreihe von Sony Ericsson - Recycling-Handys liegen im TrendPlastikabfall wird jetzt kommunikativ – zumindest dann, wenn er in einem GreenHeart-Recycling-Handy zum Einsatz kommt. Für Jubelstürme ist es allerdings zu früh, denn die Recycling-Handys als ökologisch zu bezeichnen, mutet bei allem Optimismus ein wenig seltsam an. Allerdings dürften die grüneren Modelle als Fingerzeig verstanden werden, wohin der Trend künftig gehen sollte.

Handy & Co – des Nutzers Freud, der Umwelt Leid

Was den ökologischen Aspekt angeht, sind Handys und andere elektronische Alltagshelfer eine Katastrophe. Nicht nur, dass für die Produktion Unmengen Energie und wertvolle Rohstoffe benötigt werden (etwa Tantal für Mini-Kondensatoren oder Edelmetalle wie Silber, Gold und Palladium) – auch die Entsorgung der kleinen Kommunikationsgeräte ist äußerst schwierig.

Viele Elektrogeräte sind so randvoll bepackt mit für die Umwelt problematischen Stoffen (z. B. Arsen, Beryllium, Kadmium oder Blei), dass sie eigentlich als Sondermüll entsorgt werden müssen. Leider weiß das nicht jede(r). Die Recycling-Handys sind insoweit ein Lichtblick, als dass sie diese Giftstoffe teils gar nicht oder zumindest in sehr viel geringerem Umfang enthalten, jedenfalls nach Aussagen des Herstellers.

Zudem verspricht das Unternehmen – in diesem Fall Sony Ericsson – die anschließende Wiederverwertung der Handys. Was natürlich durchaus auch dem eigenen Interesse dient, nämlich als Rohstoffquelle.

Wie grün sind die Recycling-Handys wirklich?

Recycling-Handy klingt toll – allerdings liegt der Anteil des recycelten Plastiks lediglich bei 50 Prozent. Die verwendeten Farben basieren auf einer lösemittelfreien Wassergrundlage, zudem sollen während der Herstellung keine schädlichen Chemikalien zum Einsatz kommen.

Einige Modelle der GreenHeart-Serie sind außerdem mit einem besonders energiesparenden Ladegerät bestückt. Doch nicht nur das Handy verfügt über ein grüneres Innenleben, auch das Drumherum passt sich an. Die Verpackung fällt im Vergleich zu den herkömmlichen Modellen kleiner aus. Das spart Energie während der Herstellung und verursacht beim Transport weniger Emissionen.

Ein Benutzerhandbuch gibt es nicht mehr, stattdessen kann der Benutzer die bereits im Handy gespeicherten Informationen abrufen. Das spart Papier – Herstellerangaben zufolge knapp 90 Prozent – und das darf zu Recht als großer Wurf bezeichnet werden.

Fazit: Der einfachste Weg, beim Handykauf sein grünes Herz unter Beweis zu stellen wäre natürlich der, sich nicht immer das neueste Modell zuzulegen, obwohl das alte noch reibungslos funktioniert. Das fällt technikliebenden Menschen natürlich schwer und dürfte zudem nicht gerade im Interesse der Hersteller liegen.

Die GreenHeart-Handys sind mitnichten „Öko-Handys“, allerdings sind sie eine interessante Alternative und das gilt vor allem dann, wenn der Recycling-Anteil die 50 Prozent-Marke weit übersteigt.

Bleibt abschließend allerdings die Frage, warum nicht alle Handys so umweltbewusst produziert werden können wie die Recycling-Modelle. Denn dass das möglich ist, hat Sony ja nun unter Beweis gestellt.

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