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3D-Drucker:

Wiki Weapon – Echte Waffen als Download?

Eine neue Entwicklung aus den USA sorgt für Wirbel: Man bietet echte Waffen zum Ausdrucken auf einem 3D-Drucker an. Das kann ja heiter werden.

Sturmgewehr AR-15 auf einem Tisch

Wiki Weapon: Das Sturmgewehr AR-15 ist die erste auf dem 3D-Drucker hergestellte Waffe. Biild: © Defense Dist.

3D „Drucker“ an sich sind nichts neues, der Zahntechniker nutzt sie, um ganze Unterkiefer herzustellen oder die Forschung bildet damit menschliche Föten nach. Doch was ein Entwicklerteam aus den USA nun vorgestellt hat, lässt einem angst und bange werden: So soll man zukünftig echte, funktionierende Waffen einfach aus dem Internet herunterladen und ausdrucken können. Klingt unmöglich? Ja, hat in Tests aber schon funktioniert, zumindest teilweise.

Waffen herunterladen, drucken und schießen

Defense Distributed nennt sich Cody Wilsons Gruppe, die es sich zum Ziel gemacht hat, Waffen als Download anzubieten. Im ersten Moment würde man das vielleicht als Nonsens abstempeln, doch sind die Entwickler fleißig bei der Arbeit und lieferten bereits erste Ergebnisse. US-amerikanische Medien wie unter anderem der „Guardian“, die „New York Times“ oder „Forbes“ berichteten groß über die „Wiki Weapon“, so der Name für das polarisierende Projekt der US-Amerikaner. Dabei sollen Baupläne für Waffen bereitgestellt werden, die der „heimische“ 3D-Drucker dann einfach fertigen soll. Noch sind derartige 3D-Drucker natürlich nicht heimisch, sondern für die meisten Privathaushalte wohl zu teuer, aber das sagte man damals auch über die ersten Laserdrucker, die mittlerweile erschwinglich und sehr weit verbreitet sind.

Erste Tests lassen noch zu wünschen übrig

In ersten Tests haben die Entwickler eine Waffe teilweise von einem 3D-Drucker fertigen lassen. In Tests konnten sie die Waffe dann auch tatsächlich abfeuern. Insgesamt verhielt sich der Prototyp aber nicht ganz so wie erwünscht. Nach dem ersten Schuss gab es zunächst Ladehemmung und in einem weiteren Test zerbrach die Waffe einfach nach einigen Schüssen, Probleme, die fast alle Neuentwicklungen in den Kinderschuhen haben dürften und keinen Unmut bei den Entwicklern aufkommen lassen. Ganz im Gegenteil soll die Arbeit an dem Projekt fortgesetzt werden, doch auch hier mit Hindernissen. Denn so wie es aussieht, haben die Tüftler keine Lizenz um Waffen herzustellen und der geleaste 3D-Drucker wurde vom Hersteller zurückgefordert, als dieser eine illegale Verwendung vermutete. Die Rechtslage um den Waffendruck ist nun erst einmal unklar, doch ist Cody Wilson bereits bemüht, eine Erlaubnis zur Waffenproduktion zu erhalten. Man darf gespannt sein, ob das Projekt gelingen wird, wenn ja, dann hat man voraussichtlich ein Problem mehr auf der Welt.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.