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Baumsparen:

Was ist dran an der Regenwald-Rendite?

Beim Baumsparen bzw. bei der Regenwald-Rendite kann man sein Geld nachhaltig in Holz investieren. Eine Geldanlage – die für Privatanleger interessant sein könnte.

Baumsparen soll eine hohe Rendite bringen.

Beim Baumsparen investiert man in Holz – das später eine gute Rendite erwirtschaften soll. Bild: © fotolia.de

Baumsparen, Regenwald-Rendite, Woodstock-Invest – diese Begriffe sind nicht etwa das Resultat eines strapaziösen Scrabble-Abends, sondern Umschreibungen einer neuen Investment-Idee, die sich auch unter deutschen Privatanlegern immer stärker etabliert.

Investment in nachhaltige Forstwirtschaft und Klimaschutz

Auf den Punkt gebracht geht es darum, in die nachhaltige Forstwirtschaft im tropischen Regenwald zu investieren. Die Botschaft: Tue Gutes und verdiene (relativ viel) Geld damit. Immer mehr Unternehmen, wie zum Beispiel die „Forest-Finance“-Gruppe, initiieren Investments in den tropischen Regenwald und versprechen Anlegern Renditen zwischen 9 und 15 Prozent. Zusätzlich zu den wirtschaftlichen Erträgen sollen die Öko-Investments auch dem grünen Gewissen helfen: Durch nachhaltige Forstwirtschaft wird der Bestand an tropischem Regenwald erhalten und damit ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Die Arbeitsbedingungen auf den Wald-Farmen entsprechen dabei den Angaben der Initiatoren zufolge hohen ethischen und sozialen Standards.

Megatrend Edelhölzer als Rohstoff

Investieren in Holz bietet Anlegern den Befürwortern dieser Modelle die Möglichkeit, an einem Megatrend des 21. Jahrhunderts zu partizipieren: Edelholz wird durch den in weiten Teilen der Welt wachsenden Wohlstand als Baustoff immer stärker nachgefragt werden und deshalb attraktive Renditen erzielen können. Von diesen profitieren Anleger, denen die Erträge eines Forstinvestments zufließen.

Anbieter für Investment in Edelhölzer

Auf dem Markt für Edelholzinvestments sind mittlerweile recht viele Anbieter unterwegs, die deutschen Anlegern eine Investition ermöglichen.

  • Der Initiator „Life-Forestry“ etwa bietet die Möglichkeit, ab 3.500 Euro in Forstanlagen in Costa-Rica zu investieren. Versprochen wird eine Rendite von 12 Prozent.
  • Die Green-Planet-AG investiert in Costa-Rica, der Dominikanischen Republik und in Kamerun und stellt eine Rendite von 11 Prozent in Aussicht.
  • Mit der Lignum-AG findet sich auch ein Anbieter, der das Investment innerhalb des Rechtsgebietes der Europäischen Union hält: 11 Prozent Rendite sollen in Bulgarien möglich sein.

Angebote von Forest Finance

Das Unternehmen Forest Finance ist der bekannteste Anbieter und betreibt die nachhaltige Forstwirtschaft in Panama. Den Angaben auf der Homepage des Unternehmens zufolge haben bereits 4.000 deutsche Kunden ihr Geld anvertraut. Dass in der Branche Bewegung ist, lässt sich an der bloßen Existenz einer niederländischen Rating-Agentur ersehen, deren Geschäftszweck das Bewerten der Anbieter von Regenwald-Investments ist und auf deren Beobachtung Forest Finance gerne hinweist. Mit dem Woodstock-Invest-Modell sind nach Forest-Finance-Darstellung jedenfalls attraktive Renditen möglich. Anleger können für 25.000 Euro einen Hektar Nutzwald erwerben. Binnen 25 Jahren (das ist ein üblicher Zeithorizont für Waldinvestments) sollen dann 185.000 Euro aus dem Engagement zurückfließen. Auch weniger ambitionierte Anleger, sprich: Leute, die weniger Geld anlegen wollen oder möchten, können in den Regenwald investieren und bereits mit 30 Euro monatlich für die Pflanzung von 12 Bäumen sorgen. Der „Baumsparvertrag“ bietet Forest Finance zufolge 9,5 Prozent Rendite im Jahr. Voraussetzung ist, dass die Preise für Tropenholz steigen, dass die Pflanzungen am Ende eine hohe Holzqualität (im Fachjargon wird von Furnierqualität gesprochen) aufweist und dass zusätzliche Erträge durch Baumsamen und CO-2-Zertifikate erzielt werden können.

Die Risiken der Waldinvestments

Forest Finance – in Deutschland mit einer Vertriebs-GmbH ansässig – selbst weist auf seiner Homepage explizit darauf hin, dass mit einem Edelholzinvestment beträchtliche Risiken verbunden sind: Der Verlust des gesamten eingesetzten Kapitals ist möglich. Zu den größten Risiken zählen demnach auf operativer Ebene Ereignisse wie etwa Schädlingsbefall oder aber eine minderwertige Qualität des Nutzholzes. Dazu sind die üblichen Risiken und Eigenschaften von Rohstoff-Investments in Kauf zu nehmen: Der Preis kann fallen und andere Erträge wie Zinsen oder Dividenden werden nicht erwirtschaftet. Zudem sind politische und rechtsstaatliche Risiken zu beachten. Anleger tragen bei einem Regenwaldinvestment also ein Risiko, das vergleichbar mit dem einer unternehmerischen Beteiligung ist. Der lange Zeithorizont und das Totalverlustrisiko reduzieren den Kreis der Anleger, die für ein Tropenholz-Investment in Frage kommen, auf ein überschaubares Maß. Als Substitut zu Aktien können die Modelle letztlich auch dann nicht herhalten, wenn der Investor nachhaltige Anlagen besonders wertschätzt, weil schlicht der Spezifikationsgrad zu hoch ist. Das Chance-Risiko-Verhältnis erscheint nach derzeitiger Sachlage aber vertretbar, so dass ein Investment als Beimischung zu einem gut strukturierten Portfolio vorstellbar ist.

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Ein Kommentar

  1. ich kann mir nicht vostellen,dass solche investitionen oekologisch sinnvoll sind.