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Ratgeber:

Car-Sharing für Anfänger – Wenigfahrer können Geld sparen

Für Menschen die nur hin und wieder ein Fahrzeug brauchen, ist Car-Sharing eine echte Alternative zum eigenen Auto. Doch wie funktioniert Car-Sharing?

Carsharing e-Flinkster - ein Angebot der Deutschen BahnGanz auf ein Auto zu verzichten, fällt vielen schwer. Dabei steht der eigene Wagen im Schnitt 23 Stunden am Tag auf dem Parkplatz. Für Gelegenheitsfahrer sind Car-Sharing-Programme oft eine günstige Alternative zum eigenen Wagen. Auch beim geborgten Auto lohnt sich aber der Vergleich, denn die Angebote sind vor allem beim Kleingedruckten unterschiedlich.

Ganz auf ein Auto zu verzichten, fällt vielen schwer. Dabei steht der eigene Wagen im Schnitt 23 Stunden am Tag auf dem Parkplatz. Für Gelegenheitsfahrer sind Car-Sharing-Programme oft eine günstige Alternative zum eigenen Wagen. Auch beim geborgten Auto lohnt sich aber der Vergleich, denn die Angebote sind vor allem beim Kleingedruckten unterschiedlich.

Wie funktioniert Car-Sharing?

Je nachdem, wie der Anbieter rechtlich organisiert ist, schließt der Kunde mit ihm einen Rahmenvertrag ab oder wird Mitglied im Car-Sharing-Verein. Gegen Anmeldegebühr und Kaution bekommt er eine Art Autoschlüssel. Über Telefon oder Internet bucht der Nutzer dann einen Wagen, wählt dabei das Modell und die Station, an der er ihn abholen will. Schon bei der Buchung muss er die geplante Nutzungsdauer angeben. Schließlich holt er das gewünschte Auto ab und geht damit auf Tour. Auftanken muss der Nutzer den Wagen in der Regel nur, wenn die Tankfüllung eine bestimmte Mindestmarke unterschritten hat. Die Spritkosten übernimmt aber der Anbieter, nicht der Kunde.

Wie viel kosten die Angebote?

Zunächst werden Kaution und Anmeldegebühr fällig. Dem Autoverein Mobil in Deutschland zufolge liegt das Anmeldeentgelt etwa zwischen 19 und 50 Euro. Kunden sollten außerdem darauf achten, ob zusätzlich ein regelmäßiger Mitgliedsbeitrag fällig wird: Einige Anbieter verzichten ganz darauf, andere verlangen bis zu 110 Euro im Jahr.

Hinzu kommen die nutzungsabhängigen Kosten: Ausschlaggebend sind vor allem die Nutzungsdauer und die zurückgelegte Strecke. Die Gebührentabellen der Anbieter sind sehr unterschiedlich. Mobil in Deutschland hat bei zehn Anbietern eine Beispielrechnung durchgeführt: Für eine Leihdauer von zwei Stunden mit dabei einer Stunde Fahrzeit werden demnach zwischen 8,55 Euro und 22,50 Euro fällig. Wer ein Auto für 24 Stunden leihe und davon sechs Stunden fahre, müsse je nach Anbieter mit Kosten zwischen 38 Euro und knapp 200 Euro rechnen. Zum Begleichen der Rechnung hat der Kunde dem Anbieter üblicherweise eine Einzugsermächtigung für sein Konto erteilt.

Für wen lohnt sich Car-Sharing?

Car-Sharing  beim Anbieter TeilautoDie Car-Sharing-Programme sind vor allem für Autofahrer gedacht, die nur unregelmäßig und für kurze Strecken einen Wagen benötigen. Auch eine spontane Buchung ist in der Regel möglich. Im Gegenteil zu vielen Mietwagen-Stationen befinden sich die Car-Sharing-Parkplätze häufig in zentraler Lage im Stadtinneren und sind zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen.

Wie ist der Versicherungsschutz festgelegt?

Car-Sharing-Autos sind vollkaskoversichert. Wer einen Unfall verursacht, muss aber eine Selbstbeteiligung zahlen. Einige Unternehmen bieten an, die vorgesehene Selbstbeteiligungssumme gegen eine Zusatzgebühr zu senken.

Welche weiteren Zusatzkosten können anfallen?

Mit der Leihgebühr nicht noch nicht unbedingt alle Kosten beglichen: Wer mit seinem Car-Sharing-Wagen beispielsweise in eine Radarkontrolle fährt, muss – zusätzlich zur verhängten Strafe – oft auch seinem Anbieter noch Geld bezahlen. Auch verlangen einige Betreiber für kurzfristig Stornierungen oder eine zu späte Rückgabe des Wagens eine Gebühr. Die Nutzung der Telefonhotline geht bei einigen Anbietern über die normale Telefongebühr hinaus.

Wann lieber Mietwagen oder ein eigenes Auto?

Weniger geeignet sind Car-Sharing-Programme für den regelmäßigen Weg zur Arbeit, denn die Ausleihdauer ist beim Preis mit entscheidend: Steht ein Auto also über Stunden ungenutzt auf einem Parkplatz, laufen die Kosten weiter. Eine Fahrgemeinschaft oder ein eigenes Auto wären hierfür die cleverere Alternative. Auch für die Fahrt in den Urlaub eignet sich Car-Sharing nur bedingt: Nicht alle Unternehmen bieten Urlaubstarife für ihre Wagen an, so dass der Gebührenzähler während des Urlaubsaufenthalts weitertickt. Einige Anbieter haben die Leihdauer sowieso auf wenige Tage beschränkt. Ein gutes Mietwagen-Angebot ist für die Fahrt in die Ferien häufig günstiger. Etwa ab einer Fahrleistung von 10.000 Kilometern im Jahr lohnt sich in der Regel auch ein eigenes Auto.

Welche weiteren Alternativen gibt es?

Über das Internetportal www.nachbarschaftsauto.de verleihen Privatpersonen an andere ihren eigenen Wagen. Über die Webseite können Interessenten in einer bestimmten Region Autos anfragen. Das Portal vermittelt sie mit entsprechenden Anbietern. Die Leihgebühr legt der Verleiher selbst fest. Die Registrierung auf der Webseite ist kostenlos. Sie zieht lediglich eine Versicherungsgebühr von 8,90 Euro pro Tag ein.

Ohne Vermittler und fremde Firmen teilen mancherorts auch Privatpersonen ein Auto untereinander auf. Jeder der Beteiligten sollte sich zunächst aber genau überlegen, wann und wie lange er ein Fahrzeug braucht, rät der Autoclub ADAC. Diese Zeiten sollten mit den potenziellen Vertragspartnern von Anfang an abgestimmt werden, um schon frühzeitig Konflikte zu vermeiden. Wie das „Auto-Teilen“ konkret vonstatten gehen soll, sollte vertraglich festgeschrieben werden. Entsprechende Musterverträge gibt es zum Download im Internet.

Foto: © picture alliance / ZB

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Über Caroline Uhl

Caroline Uhl arbeitet als freie Journalistin in Saarbrücken und Frankfurt am Main. Sie hat Journalistik und Politikwissenschaft an der Universität Leipzig studiert. Nach einem Volontariat in den Redaktionen von 20cent saar und Saarbrücker Zeitung arbeitete sie zunächst als Redakteurin bei 20cent saar. Dort war sie vor allem für Themen der saarländischen Landespolitik zuständig. Seit 2009 ist sie hauptberuflich freischaffend tätig mit Engagements für die Nachrichtenagenturen AFP und dpa, für Print- sowie Online-Medien.