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Fünf-Euro-Banknote ist künftig lackiert

Die neuen Geldscheine kommen Anfang Mai in den Handel. Mit Hilfe der griechischen Mythenfigur »Europa« sollen sie fälschungssicher werden.

EZB-Chef Mario Draghi und die neue 5 Euro Banknote.

EZB-Chef Mario Draghi stellt die neue fälschungssichere 5 Euro-Banknote in Frankfurt vor. Bild: © picture alliance / dpa

Der Lack ist ab vom Euro. Das sagen die Skeptiker und verweisen auf die andauernde Eurokrise einschließlich der Fülle wenig wirksamer Rettungsschirme. Dem steuert nun die Europäische Zentralbank entgegen, sagen die Spötter. Und sie verweisen auf die Produktion neuer Fünf-Euro-Scheine, die ab Mai 2013 in den Handel kommen sollen: Sie sind mit einem Speziallack überzogen, damit sie sich nicht so schnell abgreifen lassen, wenn sie von Hand zu Hand gehen.

In Sachen Sicherheit auf neuestem Stand

In der Tat hat der Präsident der Europäischen Zentralobank, Mario Draghi, die neuen, angeblich fälschungssicheren Kleinbanknoten ausgerechnet im Archäologischen Institut zu Frankfurt, unweit der EZB-Zentrale, vorgestellt. Ein Ort, der zu weiteren spöttischen Anmerkungen des interessierten Publikums Anlaß gegeben hat. Aber im Ernst: Die neuen Banknoten sind in Sachen Technologie und Sicherheit auf dem neuesten Stand. An den Sicherheitsmerkmalen der neuen „Europa-Serie“ – die Fünf-Euro-Note ist erst der Anfang – haben die Experten der Notenbank seit Jahren experimentiert und gearbeitet.

Der aufgedruckte Wert ändert die Farbe

Das Wasserzeichen und das Hologrammband am Rand des Scheines zeigen nun die griechische Mythenfigur Europa. Die Zahl 5, also der aufgedruckte Wert, ändert seine Farbe von smaragdgrün in eine tiefes Blau, wenn der Geldschein etwas bewegt, wenn er beispielsweise geneigt wird. An beiden Rändern ist der Schein an der Vorderseite etwas geriffelt. Und schließlich, wie schon gesagt, mit einem Speziallack überzogen und somit etwas dicker als der Vorgänger – der weiter gültig bleibt.

Europa – von Zeus entführt

Aber insgesamt ist es für viele doch weiter eine Crux mit dem Geld der 17 Euro-Staaten.  Es lässt sich nicht ändern: Die Mythenfigur Europa als Sinnbild ist und bleibt nun einmal griechischen Ursprungs. Stammt also aus jener Gegend, wo die Eurokrise am sinnfälligsten ist. Europa, das war die Tochter des phönizischen Königs Agenor und der Telephassa. Und Zeus, man kann es beispielsweise in Ovids Metamorphosen nachlesen, verliebte sich in sie, verwandelte sich in einen Stier, entführte das Mädchen nach Kreta und zeugte mit ihm – außerehelich – drei Kinder. Und sodann, es war eine Verheißung der Aphrodite, wurde dieser Erdteil „Europa“ genannt.

Symbol europäischer Einigung

Europa also – griechischen Ursprungs. „Der Euro ist das sichtbarste Zeichen und Symbol der europäischen Einigung“, sagte Präsident Draghi, als er symbolisch seine Unterschrift unter die erste Banknote setzte. Auch die neuen Euronoten „zeigen die Einheit und Vielfalt unseres Kontinents“, betonte er schließlich. Die Mythenfigur Europa findet sich übrigens auch auf den griechischen Zwei-Euro-Münzen.

Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele erklärte während der Vorstellung der neuen Fünf-Euro-Note allen deutschen Nostalgikern, die Bundesbank tausche auch weiterhin jede alte D-Mark-Banknote um…

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Über Klaus J. Schwehn

Nach 25 Jahren spannender Tätigkeit als Parlamentskorrespondent in Bonn (Badische Zeitung, Die Welt, Berliner Tagesspiegel) lebe ich heute in Oberitalien. Meine Arbeitsschwerpunkte sind Politik und Gesellschaft in Italien und Deutschland; aber auch Fragen der Europäischen Union.