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Rentabel und flexibel:

Lösen Kombiprodukte Tagesgeld und Festgeld ab?

Anruf bei der Bank - mehr Zinsen fürs GeldIm deutschen Einlagengeschäft geht der Trend hin zur Innovation. Im gesättigten Markt für Anlagen in Tagesgeld und Festgeld versuchen Banken, sich mit neu gestalteten Produkten von der Konkurrenz abzuheben. Kombiprodukte sind dabei genauso angesagt wie Innovationen, beginnend bei dynamischen Zinsgarantien bis hin zur papierlosen Kontoeröffnung.

Den Anfang machte die niederländische NIBC direct. Mit ihrem Produkt „KombiGeld“ startete sie ein Sparkonto mit Festverzinsung für den gesamten Anlagebetrag bei gleichzeitiger täglicher Verfügungsmöglichkeit über 50 % des Anlagebetrags. Ab 5.000 € Mindesteinlage bietet sie für zwei Jahre Laufzeit zum Beispiel 3,0 %. Für vier Jahre erhalten Anleger 3,45 % und für sechs Jahre 3,8 %.

Fester Zins für alles, Verfügbarkeit für einen Teil

Die österreichische VTB Direktbank – erst seit dem letzten Jahr im deutschen Einlagengeschäft aktiv – geht mit ihrem Kombiprodukt „VTB Duo“ einen ähnlichen Weg. Für ein Jahr Laufzeit zahlt das Institut 2,9 % und für zwei Jahre Laufzeit 3,0 %. Bei drei Jahren Anlagedauer erhalten Anleger 3,8 %. Die Zinssätze sind für den gesamten Anlagebetrag bis zum Ende der Laufzeit fix. Über 20 % des ursprünglichen Anlagebetrags kann jederzeit frei verfügt werden.

Die Stiftung Warentest zeichnete das Produkt der Österreicher im Dezember des letzten Jahres aus. Als „sicher und flexibel“ stuften die Verbraucherschützer das Sparkonto ein. Die Mindesteinlage beträgt 500 €. Die Sicherheit beruht auf der gesetzlichen österreichischen Einlagensicherung, die im Ernstfall Guthaben bis 100.000 € pro Kunde zu 100 % absichert. Die Stiftung Warentest stuft die österreichische Einlagensicherung als ebenso zuverlässig ein wie die der Niederlande.

Kombiprodukte bringen mehr Rendite als Festgeld und TagesgeldMit der Bank11 bietet auch eine deutsche Bank ein Kombiprodukt an. Der „Sparbrief Flex“ bietet bei zwei Jahren Laufzeit 3,1 % und bei drei und vier Jahren Laufzeit 3,5 % Zinsen. Nach Ablauf der Hälfte der ursprünglichen Laufzeit können Kontoinhaber zu jedem Monatsultimo kündigen. Die Bank11 gilt als Geheimtipp für besonders sicherheitsbewusste Anleger, da es sich um eine recht kleine Nischenbank mit Anschluss an die erweiterte deutsche Einlagensicherung handelt.

Innovationen auch beim Tagesgeld

Mit Kombiprodukten setzen Banken auf die Trägheit der Sparer. Es würde kein Problem darstellen, parallel ein Tagesgeldkonto und ein Festgeldkonto zu führen – gegebenenfalls auch bei mehreren Banken mit den jeweils besten Konditionen. Den Aufwand scheuen aber viele Anleger.

Banken heben sich von der Konkurrenz lieber durch Produktinnovationen als durch höhere Zinsen ab. Gut ein Dutzend Banken zahlt aktuell 2,75 % für Tagesgeld. Dieser Zinssatz markiert die Spitze des Marktes, wenn Kreditkartenkonten mit Guthabenverzinsung und spezielle Sonderangebote (Zum Beispiel Tagesgeld in Verbindung mit einem Depotwechsel) ausgeblendet werden.

Die britische Barclays Bank ist im Februar auf den deutschen Markt getreten und mit ebenfalls 2,75 % für Tagesgeld gestartet. Ihr Alleinstellungsmerkmal: Sie garantiert für die ersten drei Jahre nach der Kontoeröffnung einen Aufschlag in Höhe von 1,75 % auf den Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Vor allem Kunden mit geringer Wechselbereitschaft profitieren von einer solchen Klausel.

Die niederländische ABN Amro Tochter MoneYou ist seit dem vergangenen Sommer in Deutschland aktiv. Die Innovation: Neukunden können die Kontoeröffnung ohne Zeitverlust im Internet vornehmen. Direkt nach der Registrierung wird die Bankverbindung mitgeteilt und das Konto für Einzahlungen freigeschaltet. Bevor Auszahlungen möglich sind, muss allerdings das obligatorische Postident-Verfahren durchgeführt werden.

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