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Pro & Contra: Fondssparen für den Vermögensaufbau

Fondssparen verspricht auf lange Sicht hohe Renditen. Doch wie bei allen Kapitalanlagen gibt es bei diesem Investmentfond Vor- und Nachteile.

Vermögensaufbau mit Fondssparen.

Fondssparen wird häufig von Finanzberatern zum Vermögensaufbau empfohlen. Bild: © fotolia.de

Wer einen Finanzfachmann danach fragt, mit welcher Methode sich der private Vermögensaufbau langfristig am besten gestalten lässt, erhält in der Regel eine einfache und präzise Antwort: Fondssparen.

Ordentliche Erträge trotz mittlerer Risiken

In der Tat lassen sich in der langfristigen Perspektive mit Investmentfonds die höchsten Erträge erzielen. Die Risiken sind dabei anders als beim Investment in Aktien breit gestreut. Wer regelmäßig einzahlt, profitiert zudem vom Cost Average Effekt. Dieser beschreibt, dass bei einer konstanten monatlichen Einzahlung in Phasen mit hohen Kursen an den Wertpapiermärkten wenige und in Zeiten niedriger Kurse viele Stücke gekauft werden. Durch diesen Effekt ergibt sich ein günstiger durchschnittlicher Einkaufspreis.

Dass Fondsparen sich lohnen kann, ist leicht nachzuvollziehen. Aktienfonds mit einem maßvollen Risikoprofil werfen langfristig eine durchschnittliche jährliche Rendite in Höhe von sieben Prozent ab.

Wer über 30 Jahre hinweg jeden Monat 250 Euro in einen solchen Fonds einzahlt, kann sich am Ende über ein Gesamtvermögen von 295.000 Euro (vor Abzug von Anlagekosten und Steuern) freuen. Eine konservative Anlage auf einem Tages- oder Festgeldkonto zu drei Prozent Zinsen würde im gleichen Zeitraum und bei identischer Anstrengung nur etwa 145.000 Euro bringen.

Fondssparen voll besteuert und nicht gefördert

Fondssparen als „wilde“ Kapitalanlage ohne den Rahmen einer Renten- oder Lebensversicherung lässt sich allerdings nicht steuerlich absetzen und wird auch nicht staatlich gefördert.

Die Erträge – also Zinsen, Dividenden und Kursgewinne – unterliegen der Abgeltungsteuer, die sich inklusive Solidaritätszuschlag auf etwa 28 Prozent beläuft. Im Gegenzug steht das angesparte Kapital allerdings jederzeit zur freien Verfügung.

Kritik am Fondssparen

Fondssparen wird jedoch in letzter Zeit vermehrt kritisiert. Skeptiker zweifeln die Annahmen hinsichtlich der zu erwartenden Rendite an und halten die sechs bis neun Prozent, die nach Lehrbuchmeinung im Schnitt erreicht werden sollen, für zu hoch. In der Tat kann niemand garantieren oder vorhersehen, welchen Kurs die Finanzmärkte einschlagen werden und es ist durchaus möglich, dass das Risiko der Anlage eines Tages – im Rückblick – unangemessen hoch zu den Erträgen erscheint. Wissen kann das allerdings niemand.

Beim Fondssparen auf Kosten achten

Wer regelmäßig in einen Fonds einzahlen will, sollte auf die Kosten achten, die damit verbunden sind. Die Kosten eines Fonds setzen sich aus dem bei Zeichnung fälligen Ausgabeaufschlag und der jährlichen Verwaltungsgebühr zusammen. Bei Sparplänen kommen ggf. noch Ausführungsgebühren hinzu, falls die depotführende Bank welche verlangt.

Die meisten Anleger versuchen, bei eben diesen Ausführungsgebühren und dem Ausgabeaufschlag zu sparen und vernachlässigen gerne die „unsichtbare“ Verwaltungsgebühr (die direkt vom Fondsvermögen abgezogen wird).

In der langfristigen Perspektive fallen die laufenden Gebühren jedoch sehr viel stärker ins Gewicht als die einmaligen Kosten. Sparer sollten ihren Fokus bei der Wahl eines Fonds deshalb auf niedrige Managementgebühren legen. Diese Gebühren werden vom Fondsvermögen direkt abgezogen, müssen aber im Fondsprospekt explizit ausgewiesen sein.

Wer die Verwaltungsgebühr niedrig halten will, kann in so genannte Indexfonds (ETFs=Exchange Traded Funds) investieren, die nicht aktiv verwaltet werden, sondern große Börsenbarometer einfach eins zu eins nachbilden. Die Kosten fallen hier nur marginal aus und eine im Vergleich zu anderen Fonds deutlich schlechtere Wertentwicklung ist nicht zu erwarten. Zwar sind ETF-Sparpläne noch nicht bei allen Banken erhältlich. Speziell Direktbanken bieten diese Lösungen aber immer häufiger an.

Mit Disziplin, Ausdauer und niedrigen Gebühren führt Fondssparen mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch zum Ziel!

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