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Diagnose Boreout-Syndrom:

Stress durch Langeweile im Job

Bei rund 30% aller Arbeitnehmer wird der Arbeitsalltag von Langeweile, Unterforderung und Desinteresse bestimmt. Mediziner sprechen vom sogenannten „Boreout-Syndrom“ (to bore = sich langweilen).

Ein Mann sitzt in seinem Bürostuhl und schläft, die Füße sind auf dem Tisch.

Boreout-Syndrom – frustriert, gelangweilt und unterfordert. Bild: © fotolia.de

Stundenlanges, privates Surfen im Internet, Online-Shopping, lange Privatgespräche am Telefon und mit Arbeitskollegen oder Pseudo-Meetings mit Kollegen. Was auf den ersten Blick vielleicht verlockend und nach einem tollen Arbeitsalltag klingt, hat in Wirklichkeit nichts mit einem erfüllenden Arbeitsalltag zu tun. Eine Tatsache, die für den Arbeitnehmer zahlreiche Probleme hervorruft und für den Arbeitgeber oftmals ganz schön teuer wird.

Was ist Boreout genau?

Heutzutage klagen die meisten Menschen über Stress und Überforderung im Job. Viele Arbeitnehmer werden daher immer häufiger gegen Ausgebranntsein (Burnout) behandelt. Doch nicht selten werden heute Arbeitnehmer wegen gegenteiliger Symptome im Berufsalltag behandelt: Dem Ausgelangtweiltsein (Boreout). Unter diesem Syndrom leiden Arbeitnehmer, die an ihrem Arbeitsplatz ständig unterfordert sind und sich langweilen. Da Langeweile im Job nicht gern gesehen wird und sozial nicht anerkannt ist, entwickeln die Betroffenen oftmals die verschiedensten Strategien, um ihr Nichtstun zu verstecken. So zeigen sie nach außen hin, wie gestresst sie eigentlich sind, tippen wie wild auf ihrer Tastatur und wechseln sofort den Bildschirm, wenn der Chef im Anmarsch ist. Doch in Wirklichkeit wurde der nächste Urlaub gebucht, oder Moorhühner erledigt. Mit der Verheimlichung ihres Problems verhindern Menschen, die unter dem Boreout-Syndrom leiden jedoch, ihre Situation zu verbessern.

Den Teufelskreis durchbrechen

Festzuhalten ist, dass Boreout-Betroffene keinesfalls faule Arbeitnehmer sind. Meist ist es die Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren, dass sie zu den oben angeführten Strategien greifen und Stress vortäuschen. Doch Hand aufs Herz: Im Endeffekt macht man sich als Betroffener doch nur selbst etwas vor. Das Resultat für solch ein Handeln ist meistens: Frustration, Depression und ein sinkendes Selbstbewusstsein. Man sollte sich als Betroffener vielmehr überlegen, wie man diesen Teufelskreis durchbrechen kann. Man könnte sich im eigenen Arbeitsumfeld oder in der Abteilung umsehen, ob man Kollegen oder den Vorgesetzten unterstützen kann. Oder vielleicht hat man die Möglichkeit, an verschiedenen Projekten Mitarbeit anzubieten oder es bietet sich sogar die Möglichkeit, selbst Projekte zu übernehmen. Man sollte als Arbeitnehmer signalisieren, dass man noch freie Kapazitäten hat und gerne neue Herausforderungen übernehmen möchte. Sollte diese Strategie nicht fruchten, kann man sich auch einen Jobwechsel überlegen.

Fazit

Nicht nur Stress und Burnout in der Berufswelt, sondern auch Langeweile und Unterforderung, also Boreout, machen krank. Folgeerscheinungen wie Lustlosigkeit, Müdigkeit, Frustration bis hin zu Depression können sich breit machen. Im Endeffekt benötigt jeder Mensch eine Erfüllung in der Arbeit oder geht am Ende eines Arbeitstage gerne zufrieden nach Hause. Wenn das im Moment oder über längere Zeit hindurch nicht der Fall ist, sollte man bestrebt sein, etwas daran zu ändern.

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