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Berufsprestige:

Hochschullehrer und Rechtsanwälte weniger beliebt

Wie jedes Jahr veröffentlicht das IFD Allensbach – ein Ranking um das Ansehen von Berufen in Deutschland. Hochschullehrer und Rechtsanwälte verlieren weiter an Ansehen in der Bevölkerung.

Ärzte und Krankenschwestern haben den höchsten Beliebtheitsgrad in Deutschland.

Berufsprestige: Ärzte und Krankenschwestern sind sehr beliebt und genießen das größte Ansehen. Bild: © fotolia.de

Das Institut für Demoskopie Allensbach publiziert seit Jahrzehnten ihre Umfragen zum Thema Berufsprestige. Auch für 2013 wurde wieder ein Querschnitt der Bevölkerung (1.570 Personen ab 16 Jahren) in Deutschland befragt. Viel Neues gibt es dieses Jahr eigentlich nicht.

Auf den ersten beiden Plätzen hat sich eigentlich nichts geändert. Ärzte genießen weiterhin das größte Ansehen und Respekt in der Bevölkerung (1. Platz mit 72%). Auch der Beruf der Krankenschwester/Krankenpfleger bleibt stabil auf dem 2. Platz bei 63 % eine beliebte Berufsgruppe.

Polizisten belegen dritten Platz

Sie werden häufig als Bullen tituliert – Polizisten. Doch wie keine andere Berufsgruppe konnte der Beruf des Polizisten in der Beliebtheitsskala zulegen. Mit sagenhaften 49% rangieren Polizisten jetzt auf dem dritten Platz im Ranking, weit vor Lehrern, Handwerkern und Geistlichen.

Hochschullehrer und Anwälte verlieren Reputation

Die Beliebtheit der Hochschulprofessoren ist seit 1990 tendenziell rückläufig. Im Jahre 2011 konnten die Professoren noch eine Zustimmung von 33% erreichen. So müssen sie jetzt einen Rückgang von -7% auf 26% hinnehmen. Und landen damit auf dem 7. Platz.

Noch schlimmer hat es die Anwälte getroffen. Seit den 1990er Jahren sinkt das Ansehen der Rechtsanwälte stetig weiter. Insgesamt haben die Juristen -14% seit den 1990er Jahren eingebüßt, und liegen jetzt mit 24% auf dem 8. Platz.

Politiker, Banker und Moderatoren erfreuen sich größter Unbeliebtheit

Diese Berufsgruppen bleiben weiterhin die unbeliebtesten der Nation. Politiker werden an ihren Taten gemessen. Vor Wahlen wird das Blaue vom Himmel versprochen, nach der Wahl lösen sich die Versprechungen häufig in heißer Luft auf. Es verwundert also nicht, dass Politiker kein gutes Standing in der Bevölkerung genießen. Die Berufsgruppe der Politiker, erreicht wie im Jahre 2011 – den 16. Platz mit nur 6% Zustimmung. Kein Ruhmesblatt.

Es geht allerdings noch schlechter. Banker und Fernsehmoderatoren belegen schon seit vielen Jahren die letzten Plätze. Neu ist allerdings, dass die Zustimmung nochmals um jeweils -1% gesunken ist. Banker und Moderatoren erhalten gerade mal noch 3% (4% im Jahre 2011) an Beliebtheitspunkten.

Dass Banker die rote Laterne von den Fernsehmoderatoren übernommen haben, verwundert eigentlich nicht. Der Steuerzahler hat keine Lust mehr, weiterhin für Banker die Rechnung zu übernehmen. Gleichzeitig soll der Steuerzahler aber überhöhte Zinsen auf seinem Girokonto beim Banker bezahlen.

Den Bankern wird es wohl egal sein, denn schließlich Leben sie schon lange nach dem Grundsatz:
Ist der Ruf erst ruiniert lebt es sich ganz ungeniert.“

Das Ranking aus dem Jahre 2011 finden Sie hier: Die Allensbacher Berufsprestige-Skala 2011: Schlechte Nachrichten für Pfarrer und Politiker

Das Ranking der Berufsgruppen nach Beliebtheit

BerufeZustimmung
Arzt76%
Krankenschwester63%
Polizist49%
Lehrer41%
Handwerker38%
Pfarrer/Geistlicher29%
Hochschulprofessor26%
Ingenieur26%
Rechtsanwalt24%
Apotheker22%
Unternehmer21%
Journalist13%
Spitzensportler12%
Offizier9%
Buchhändler7%
Politiker6%
Fernsehmoderator3%
Banker3%

 

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