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Kreativität in bare Münze umwandeln:

Künstlerische Berufe – Geld verdienen mit Kunst

Bildende Künstlerin bei der ArbeitJeder, der plant seinen Lebensunterhalt mit einem künstlerischen Beruf zu bestreiten wird aus Familie, Freundes- und Bekanntenkreis die folgenden, zwar gut gemeinten, aber unterm Strich nur wenig hilfreichen Ratschläge wohl nur allzu gut kennen. „Lern etwas anständiges“, „Mach doch erst etwas vernünftiges und kümmere Dich dann um Dein Hobby“ oder auch „Von Kunst kann man doch nicht leben“ sind nur wenige Beispiele, mit denen fürsorgliche Menschen den angehenden Künstler vor der finanziellen Katastrophe schützen wollen. Doch was ist mit den Tausenden Künstlern, die von Ihrem Beruf sehr gut leben können und noch Spaß bei der Arbeit haben?

Von kreativem Kommerz und brotloser Kunst

Teilweise sind die Bedenken, wenn es um Kunst als Beruf geht nicht ganz unbegründet. So lässt es sich nicht von der Hand weisen, dass viele Künstler gerade zu Beginn ihrer Schaffensphase selten um zusätzliche Voll- oder Teilzeitjobs herum kommen und ihre kreatives Vorhaben irgendwie um diesen sich einschleichenden Alltag herum basteln müssen. Da sind der malende Taxifahrer, die schreibende Babysitterin oder auch der bildhauende Landschaftsbauer wirklich keine Seltenheit und die Schwierigkeit gerade als Berufsanfänger sollten auch nicht unterschätzt werden. Doch hat letztlich auch niemand behauptet, dass der Weg des Künstlers ein einfacher sein würde, sondern geht es nur darum, dass er auch außerhalb einer Pop-Kultur verlaufen kann, die beinahe am Fließband „Stars und Sternchen“ produziert und diese aber ebenso schnell wieder fallen lässt. Vielmehr geht es darum sich selbst zu erfüllen und damit auch noch in der Lage zu sein, den finanziellen Aspekt des Lebens abzudecken. Möglichkeiten dafür gibt es jedenfalls einige, wobei zunächst zwischen den verschiedenen Kunstrichtungen unterschieden werden muss.

Die bildende Kunst

Geldverdienen mit Kunst und MalereiDie bildende Kunst ist gekennzeichnet durch Kunstwerke, die als körperlich-räumliches Gebilde existieren, für sich alleine funktionieren und keinen Interpreten benötigen. Hierzu zählen zum Beispiel Bilder, Skulpturen, Bauwerke oder auch Grafiken und Zeichnungen. Der Betrachter nimmt die Werke der bildenden Kunst also für sich wahr und ist nicht von aktiven Einflüssen abhängig. Nun mag die Frage auftauchen, wie man mit den Bildern beispielsweise schon großartig Geld verdienen sollte. Und die Antwort ist so einfach wie auch vielseitig. Sicher wird es schwierig als Anfänger ein Gemälde für genug Geld zu veräußern, von dem man einige Monate zehren könnte, doch braucht man gar nicht gleich in gewaltigen Kunstwerken denken, die einem Picasso oder Renoir gerecht werden könnten, sondern bei den Möglichkeiten des Geldverdienens genauso kreativ bleiben, wie bei der Arbeit selbst. So gibt es unzählige Comiczeichner, die gutes Geld verdienen, ebenso wie Illustratoren, ohne deren Werke viele Zeitungen oder Publikationen gar nicht auskommen würden. Auch solche „Kleinigkeiten“ zählen zur Kunst und werden von Außenstehenden oftmals verkannt. Bei der Vielzahl an Bilderbedarf in einer Zeit der Massenmedien, dürfte es nicht allzu schwierig sein, die eigenen Werke an den Mann zu bringen. Zwar müssen diese schon ein gewisses Maß an Qualität aufweisen, aber in welchem Beruf kann man denn schon auf Qualität verzichten? Eben.

Angewandte Kunst

Wann waren Sie das letzte Mal in einem Laden für Dekorationen? Oder erinnern Sie sich an die letzte, ausgefallene Jeans, für die Sie sich begeistern konnten. Auch diese Gebrauchsgegenstände wurden teilweise von Künstlern geschaffen, die gewöhnliche Schüssel aus der Massenproduktion vielleicht nicht unbedingt, aber der Kronleuchter, für den so mancher mehrere Tausend Euro hinblättern würde garantiert. Die angewandte Kunst umfasst also Gebrauchsgegenstände mit künstlerischer Ambition und kann handwerkliche, industrielle oder maschinelle Gegenstände bezeichnen. Die Liste an Möglichkeiten in diesem Gewerbe Fuß zu fassen und gutes Geld zu verdienen würde schier den Rahmen sprengen. Zugegebenermaßen wird dieses „Kunstgewerbe“ oftmals im negativen Kontext verstanden, doch ist das für die eigene Definition wohl eher unbedeutend. Denn die Werke des malenden Künstlers können auch nicht jedem Gefallen und schon so mancher hat große Kunst zunächst als Kitsch oder bloßes Handwerk klassifiziert.

Darstellende Kunst

Die Künstlerin hat ihr Hobby zum Beruf gemachtMit Johnny Depp im nächsten Kinofilm zu spielen dürfte der erste Gedanke sein, wenn man an die darstellenden Künste denkt, doch sind die Künstler dieser Sparte auch im kleineren Maßstab durchaus gefragt und können es zu einem ganz geregelten Einkommen bringen. Denn auch die Schauspieler aus dem Theater um die Ecke wissen die Zuschauer zu unterhalten und Honorar erhalten sie für ihre Leistungen sogar auch. Es muss also nicht gleich der nächste Tatort sein, um mit den darstellenden Künsten seinen Lebensunterhalt zu bestreiten, klappt auch anders, wie es die vielen zufriedenen Schauspieler beweisen, obwohl sie nicht über die große Kinoleinwand huschen.

Literatur

Auch wer mit dem Schreiben Geld verdienen will, muss nicht gleich in die Fußstapfen eines Stephen King oder Thomas Mann treten. Zeitschriften, Internet, Anthologien oder Kommentare, Rezensionen und auch Übersetzungen von ausländischen Texten haben mit dem Schreiben zu tun und werden zum Teil sehr gut bezahlt. Viele berühmte Schriftsteller haben zum Beispiel teuer bezahlte Arbeit für Werbeagenturen geleistet, um sich den Luxus des eigenen Romanschreibens finanzieren zu können. Und auch wenn die handwerkliche Schreibarbeit vielleicht nicht die absolute Erfüllung mit sich brachte, so waren die Künstler weder unzufrieden noch mussten sie zu Beginn ihrer Karriere hungern.

Musik

Platz 1 in den Charts? Warum gleich nach den Sternen greifen? Auch den Gästen auf der Hochzeitsfeier steht gute Musik zu, wenn diese gebucht wurde. Mit der Musik lässt sich auf vielfältige Weise der finanzielle Aspekt regeln, auch ohne ganze Fußballstadien mit Zuhörern zu füllen. Auch Musik- und Soundeffekte aus Film oder von Computerspielen zählen zur Kunst, genauso wie die teilweise gut bezahlte Anstellung in einem Orchester oder als Sänger einer Operette. Auch hier setzt man sich die Grenzen nur selbst.

Gar nicht so brotlos, wie man meint

Bleibt man realitätsnah und setzt die Kunst an sich nicht gleich mit kommerziellen Maschinerien, die über kurz oder lang Plattenmillionäre oder Hollywood-Stars produzieren, so ist die Aussicht mit der Kunst Geld zu verdienen gar nicht so schlecht, wie es manchmal dargestellt werden mag. Natürlich bietet die Kunst nicht immer einen sicheren, unerschütterlichen Arbeitsplatz, doch welcher Beruf tut das schon? Wer sich also auf einen kreativen Job einstellt, für den es nicht zwingend eine geregelte Ausbildung gibt und der besonders in der Anfangszeit auch so seine Schwierigkeiten mit sich bringen kann, der sollte es ruhig mit der Kunst versuchen. Schließlich gibt es schon abertausende erfolgreiche Künstler, die auch alle nur mit Wasser gekocht haben und selbst wenn man doch scheitern sollte, gibt es Dramatischeres. Aber von Grund auf zu sagen, die Kunst sei brotlos, entspricht nicht der Realität.

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