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Prof. Dr. Götz E. Rehn:

Alnatura – Sinnvolles für Mensch und Erde

Prof. Dr. Götz E. Rehn gründete 1987 Alnatura – aus dem die größte deutsche Bio-Supermarktkette und Marktführer der Biobranche wurde.

Alnatura - Prof. Dr. Götz Rehn unterhält sich mit seinen Mitarbeitern.

Alnatura – Prof. Dr. Götz Rehn im Gespräch mit Filialmitarbeitern. Bild: © Helmut Stettin

Von Hamburg bis Konstanz bietet die Handelskette Alnatura rund 1000 Bio-Lebensmittel an. Mit einem Jahresumsatz von 361 Millionen Euro und 1200 Mitarbeitern in 53 Märkten gehört das 1984 gegründete Unternehmen in der Biobranche zu den Marktführern. Nicht nur in den eigenen Märkten verkauft Alnatura seine Produkte, auch in den Regalen anderer  Drogeriemärkte wie „dm“. Motor und Richtungsweiser ist noch immer der Firmengründer und Alleingesellschafter Prof. Dr. Götz E. Rehn.

Auf dem Weg zum eigenen Wirtschaftsmodell

Der 1950 geborene und aus einer Freiburger Ärztefamilie stammende Götz Rehn entschloss sich nach seinem Abitur, das er auf der Bochumer Waldorfschule ablegte, aus der medizinischen Familientradition auszubrechen und studierte Volkswirtschaftslehre.

Diese Entscheidung und der künftige Lebensweg Rehns, der auch in der Kindheit schon immer sehr natur- und kunstinteressiert war, ist nicht zuletzt der vertiefenden Beschäftigung mit der Anthroposophie  zuzuschreiben.

Anthroposophische Denkweisen lagen auch seiner Doktorarbeit zugrunde, in der er die Organisation eines Unternehmens entwarf, in dem die Interessen der Mitarbeiter und die wirtschaftliche Interessen in Einklang gebracht werden können.

Die Ideen müssen umgesetzt werden

Sieben Jahre Mitarbeit in der Firma Nestlé im Produktmanagement und der Produktentwicklung gaben ihm detaillierte Einblicke in Fragen des Marketing und Vertriebs, ehe er sich 1984 zur Gründung eines eigenen Unternehmens entschloss, um seine Ideen und Grundsätze über Führung und Wirtschaften umzusetzen.

Gerne und mit ganzem Herzen für andere tätig sein und dabei die Erde bewahren – mit diesem anthroposophischen Ansatz begann er in Zusammenarbeit mit Götz Werner von dm und Wolfgang Gutberlet von Tegut, Alnatura-Produkte als shop-in-shop-Palette zu vertreiben.

Alnatura – die eigene Handelskette entsteht

Im Oktober 1987 eröffnete er unter persönlicher Mitarbeit seinen ersten eigenen Alnatura-Markt und machte daraus Schritt für Schritt eine der größten deutschen Bio-Supermarktkette. Um das Sortiment um hochwertige, natürliche Nahrungsergänzungsmittel zu ergänzen, stellt die im Jahr 2000 gegründete Alnavit GmbH Vitamin- und Mineralstoffprodukte, Säfte, glutenfreie Produkte und diverse Snacks her.

Erwähnenswert ist sicher auch die Kooperation mit einem biologisch arbeitenden Unternehmen in Ägypten, in dem Naturtextilien hergestellt werden. Verschiedene Auszeichnungen und Preise, mit denen die Beachtung von Nachhaltigkeit und fair trade gewürdigt werden, bestätigen die engagierte Arbeit von Prof. Dr. Götz Rehn, der seit 2007 zum Professor an der Alanus Hochschule ernannt wurde, an der er Vorlesungen im Bereich Wirtschaft hält.

Diskussionspunkt tarifliche Bezahlung

Doch auch Firmen mit großen idealistischen Zielsetzungen wie Alnatura müssen sich berechtigter Kritik stellen: Als kürzlich bekannt wurde, dass die Bezahlung von Alnatura-Mitarbeitern zum Teil unter tariflich festgesetzten Mindestlöhnen erfolgte, zeigte sich die Firmenleitung betroffen und reagierte mit der Erhöhung der Einkommen.

Firmenleiter Rehn bekannte sich zur Leitlinie von Alnatura, nicht unter Tarif zu beschäftigen. Sehr wohl wies man darauf hin, dass man an die Tarifverträge aber prinzipiell nicht gebunden sei und kompetenz- und leistungsorientiert zahle. So seien auch manche Gehälter deutlich übertariflich angesiedelt.

Weiterführende Links zum Thema:

Bio-Händler – Alnatura will nicht mehr unter Tarif zahlen
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,687067,00.html

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