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Unternehmer im Portrait: Reinhold Würth

Adolf Würth GmbH und Co. KG: Verwaltungsgebäude in KünzelsauReinhold Würth ist ein deutscher Unternehmer. Er baute das 1945 von seinen Eltern gegründete Schrauben-Handelsunternehmen Würth zum weltweiten Marktführer in der Befestigungs- und Montagetechnik auf.

Würth (Jahrgang 1935, geboren im Württembergischen Öhringen) übernahm bereits im Alter von 21 Jahren den elterlichen Betrieb. Würths Vater starb als sein Sohn 19 Jahre alt war. Die Übernahmen des Unternehmens durch den Sohn Reinhold Würth erfolgte mit dem Zeitpunkt von dessen Volljährigkeit. Würth wurde von seinem Vater 1949 als Lehrling eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt war er der zweite Mitarbeiter des Unternehmens.

Vom Familienunternehmer zum ‚Global Player’

Heute beschäftigt das Unternehmen Adolf Würth GmbH und Co. KG deutschlandweit mehr als 5.000 Mitarbeiter. Der im Inland erzielte Jahresumsatz im Jahr 2009 belief sich auf knapp 1,1 Mrd. Euro. Die Bilanzsumme des Unternehmens wurde mit mehr als 2,8 Mrd. Euro ausgewiesen, wovon fast 2,2 Mrd. Euro wirtschaftliches Eigenkapital waren.

Das Mutterunternehmen ist heute mit weltweit 400 Gesellschaften in mehr als 80 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit 58.000 Mitarbeiter. Der Jahresumsatz im Jahr 2009 belief sich auf mehr als 7 Mrd. Euro.

Reinhold Würth wird eine besondere Unternehmenskultur nachgesagt. Optimismus, Dynamik, Hochachtung vor den Mitarbeitern und ihrer Leistung sowie aktiver Einsatz für den Kunden werden vom Unternehmen Würth selbst als Leitkultur und Erfolgsgarant angesehen. Würth selbst hat sich bereits im Jahr 1994 aus der operativen Geschäftsführung des Unternehmens zurückgezogen. Von 1994 bis 2006 war er der Vorsitzende des Unternehmensbeirats.

Förderung von Kunst und Kultur

Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth: Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrates der Würth-GruppeVon 1999 bis 2003 war Würth als Professor h.c. der Institutsleiter des Instituts für Entrepreneurship an der Universität Karlsruhe. Würth tat sich stets als Förderer von Kunst und Kultur hervor. Er war davon überzeugt, dass sich Mitarbeiter durch Kunst motivieren lassen.

Bis zum Jahr 2008 gründete der Unternehmer 13 Museen. Dazu zählen z. B. das Museum für Schrauben und Gewinde in Künzelsau und die Kunsthalle Würth in Schwäbisch Hall. Die Kunstsammlung Würths zählt zu den größten privaten Kunstsammlungen der Welt und wird abwechselnd in verschiedenen Museen gezeigt.

Würths unternehmerischer Erfolg verhalf ihm zu erheblichem Wohlstand. Das Vermögen von Reinhold Würth wird vom bekannten Forbes Magazin auf 5,3 Mrd. US-Dollar geschätzt. Damit ist Würth der achtreichste Bundesbürger und belegt in der Liste der reichsten Menschen der Welt Platz 132.

Steuerfragen rund um Würth

Im Jahr 2008 wurde bekannt, dass bereits seit dem Jahr 2006 Ermittlungen gegen Würth und einige weitere Personen aus dem Umfeld des Konzerns Ermittlungen wegen Steuerhinterziehungen liefen. Es wurde ein Verfahren gegen Würth eröffnet, dessen Einstellung gegen Geldbuße er zustimmte. Gegen Würth wurde eine Geldstrafe in Höhe von 700 Tagessätzen erlassen.

Würth gab als Grund für die Zustimmung zu der Geldstrafe an, dass er die aufgrund der Komplexität der Sachlage zu erwartenden jahrelangen gerichtlichen Auseinandersetzungen aufgrund seines Alters nicht mehr erdulden wolle. Er sah durch einen solchen Vorgang sein Lebenswerk von einer erheblichen Rufschädigung bedroht.

Würth äußerte u. a. im Jahr 2008 öffentliche Kritik am deutschen Steuersystem und beklagte eine zu hohe Belastung von Vermögenden, die aus seiner Sicht in eine „Edel-DDR“ führten.

Foto: Andi Schmid

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