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Einbruchbilanz 2011:

Anzahl der Wohnungseinbrüche um 15% gestiegen

Der Einbrecher durchsucht ein Haus. Die Zahlen für Einbruch und Diebstahl sind in 2011 gestiegen.Nicht selten ist der Schaden, der von Einbrechern hinterlassen wird, höher als der Wert des Diebesgutes. Denn bei vielen Wohnungseinbrüchen hinterlassen die Täter auf ihrer Suche nach wertvollen Gegenständen eine Spur der Verwüstung. Aus den aktuellen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht nun hervor, dass die Wohnungseinbrüche gegenüber dem Jahre 2010 um rund 15% gestiegen sind. Das sind bei etwa 140.000 Einbrüchen, ganze 20.000 Fälle mehr als noch im Jahr zuvor. Dabei entstanden Kosten für die Versicherer in Höhe von 430 Millionen Euro, 23% mehr als im Vorjahr.

Versicherer greifen tief in die Tasche

„Die Leistungen der Versicherer sind in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen“, betont Jörg von Fürstenwerth, Vorsitzender der Hauptgeschäftsführung beim GDV. Dennoch seien bedingt durch den Wettbewerb der Versicherer die Kosten für die Versicherungsnehmer eher gesunken. Rechnet man zu den Wohnungseinbrüchen jedoch noch weitere Schäden, die von der Hausratversicherung abgedeckt werden, wie zum Beispiel der Diebstahl von Fahrrädern oder Wertgegenständen aus PKWs, so ergeben sich im Jahre 2011 insgesamt 390.000 Schadensfälle, die eine Summe von 540 Millionen Euro verschlungen haben.

Schäden sind auf Rekordniveau

Im Durchschnitt entsteht ein Schaden von 3050 Euro pro Einbruch, also 100 Euro mehr als noch in 2010. “So hoch lagen die Kosten für einen Einbruch noch nie“, hält von Fürstenwerth fest. Die gestiegenen Ausgaben begründen sich damit, dass die Wohnungen immer hochwertiger ausgestattet sind. Denn neben Schmuck und Bargeld, sind es heute vor allem Handys, Laptops und sonstige Elektronikgeräte, wie Spielkonsolen oder Blu-Ray-Player, die bevorzugt gestohlen werden. Schließlich seien Elektronikartikel leicht wieder zu verkaufen und deshalb auch so attraktiv für die Einrecher.

Sicherheitstechnik schützt, wird aber selten genutzt

Noch immer werden Einbrüche unterschätzt. Die wenigsten glauben selbst Opfer eines Einbruches zu werden, bis es dann schließlich doch geschehen ist. Danach werden entsprechende Maßnahmen zum Schutz getroffen – doch leider zu spät. Dabei können mechanische oder elektronische Schutzvorrichtungen den Einbrechern tatsächlich das Handwerk erschweren, es nicht selten sogar ganz vereiteln. So können Zahlen des Bayrischen Landeskriminalamtes belegen, dass rund 1.400 Einbrüche durch geeignete Schutzvorrichtungen verhindert werden konnten. Für Verbraucher empfiehlt es sich daher, sich von einem Fachmann beraten zu lassen, bevor die Einbrecher das erste Mal zuschlagen. Denn neben den tatsächlichen Schäden, berichten Opfer häufig auch von einer psychischen Belastung nach dem Eindringen von Fremden in die Privatsphäre.

5 Tipps für mehr Sicherheit

  • Beleuchten Sie dunkle Außenbereiche durch Lampen mit Bewegungsmeldern.
  • Sorgen Sie dafür, dass auch in Abwesenheit die Rollläden tagsüber geöffnet und nachts verschlossen sind.
  • Schließen Sie die Türen immer ab und verstecken Sie keine Schlüssel im Außenbereich.
  • Investieren Sie in zusätzliche Sicherheit, wie zum Beispiel Sicherheitsschlösser, Alarmanlagen oder technische Schutzvorrichtungen.
  • Lassen Sie bei Abwesenheit den Briefkasten leeren und sorgen Sie mit Zeitschaltuhren für eine regelmäßige Innenbeleuchtung.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.