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Umsatzminus bei den Landwirten:

Wie das EHEC-Bakterium auch die Wirtschaft bedroht

Wirtschaftlicher Schaden - Bauern können ihr Gemüse nicht mehr verkaufenDie EHEC-Bakterien verbreiten sich weiter und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Nicht nur die Bevölkerung ist durch mögliche Darminfektionen ernsthaft gefährdet, auch die Wirtschaft leidet aktuell enorm. Vor allem Bauern, die zurzeit ihr Gemüse nicht mehr absetzen können, sind in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.

Die Zahlen sind alarmierend

Unmittelbar nach Bekanntwerden der Darminfektionen durch die EHEC-Bakterien und dem möglichen Zusammenhang zu frischem Gemüse brach bei den deutschen Bauern der Umsatz ein. Waren es in den ersten Tagen rund 2 Millionen Euro täglich, so sollen es Anfang Juni schon rund 3 Millionen Euro pro Tag sein. Der Grund ist die Sorge der Verbraucher vor einer möglichen Ansteckung. Sie meiden aktuell frisches Gemüse, vor allem Kopfsalat, Gurken und Tomaten bleiben in den Regalen liegen.

Dabei ist die Zurückhaltung der Verbraucher im Verlauf der letzten Tage immer stärker geworden. Anfangs wurde der Gemüsekonsum reduziert, mittlerweile aber meiden etliche Verbraucher jegliche Form von Frischgemüse.

Für den durchschnittlichen Bauern bedeutet dies ein tägliches Umsatzminus von rund einem Drittel. Die laufenden Kosten muss jeder landwirtschaftliche Betrieb selbstverständlich unverändert decken.

Auch andere Gemüsesorten werden gemieden

Als wären die Umsatzeinbrüche bei Gurken, Tomaten und Salat nicht genug Belastung für die wirtschaftlich angeschlagenen Betriebe, so bahnen sich bereits die nächsten Probleme an. Verbraucher in der ganzen Republik fürchten mittlerweile, dass die gefährlichen EHEC-Bakterien auch über andere Gemüsesorten übertragen werden könnten. Erste Reaktionen der Verbraucher in dieser Hinsicht zeigen sinkende Absatzzahlen bei Kohlrabi, Radieschen, Paprika und sogar bei verschiedenen Obstsorten.

Wirtschaftliche Bedrohung auch in Spanien

Nicht nur deutsche Bauern leiden unter der EHEC-Welle. Auch spanische Landwirte sind binnen weniger Tage kurz vor dem finanziellen Aus. Insbesondere Gurken wurden überhaupt nicht mehr nachgefragt, da auf ihnen der EHEC-Erreger als Erstes festgestellt wurde. Zudem müssen sich spanische, wie auch deutsche Bauern mit der Entsorgung des nicht abgesetzten Gemüses auseinandersetzen.

Die nächsten Tage werden für viele landwirtschaftliche Betriebe entscheidend sein, denn wenn sich die Lage insgesamt nicht binnen kürzester Zeit entspannt und damit der Umsatz von Gemüse steigt, so werden massenhafte Betriebsaufgaben die kurzfristige Folge sein.

Weiterführender Link zum Thema „EHEC-Bakterium“:

EHEC treibt erste deutsche Bauern an Rand des Ruins
http://www.welt.de/wirtschaft/article13407350/EHEC-treibt-erste-deutsche-Bauern-an-Rand-des-Ruins.html

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