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Gentechnikfreie Zone schaffen:

Bantam-Mais selbst anbauen

Bantam-Mais selber anbauenManchmal muss man selbst aktiv werden, um sich zu wehren und ein Zeichen zu setzen. Dafür braucht man keine Waffen und manchmal noch nicht einmal Demonstrationsmärsche. Bestes Beispiel dafür ist die Aktion Bantam-Mais. Neben politischen Diskussionen und Online-Petitionen gegen die Zulassung von gentechnisch veränderten Pflanzen ist diese Initiative eine Möglichkeit, seinen ganz persönlichen kleinen Anteil im Kampf gegen die Durchwanderung unserer Agrarlandschaft mit zweifelhaften modernen Züchtungen.

Nicht zugelassen und doch angebaut?

Die Verwendung von gentechnisch verändertem Mais ist sehr umstritten. Diese transgenen Pflanzen, die durch die Manipulation des Erbgutes gegen Schädlingsbefall resistent gemacht werden, durften 2008 wieder ganz offiziell und legal in Deutschland angebaut werden – trotz der geäußerten Bedenken von Experten und sogar Bundesämtern.

Dann setzte die Bundesregierung die Zulassung für den Anbau des sogenannten MON810-Mais kurz vor der nächsten Aussaat wieder aus. Doch noch immer wird gentechnisch veränderter Mais in Deutschland angebaut: „Freisetzung“ ist die Bezeichnung für den Anbau zu Versuchs- und Beobachtungszwecken.

Deutschland goes Bantam

Dort, wo gentechnikfreier Mais wächst, hat Gentechnik keine Chance – das ist der Leitgedanke von Bantam. Im eigenen Garten, im Topf auf der Terrasse, auf den Äckern von Nebenerwerbslandwirten oder in Schulgärten: Die Aktion ruft auf zum „Zwergenaufstand“ und zum Anpflanzen von samenfestem, unverändertem Zuckermais auf jeder verfügbaren Fläche.

Die wachsenden Pflanzen und die steigenden Ernteerträge sollen ein lebendiges Zeichen sein und Deutschland mit einem immer stärker werdenden Netz überziehen. Eine gelbe Variation der Montagsdemonstrationen quasi! Und der positive Nebeneffekt: Sie ernten leckeren Zuckermais aus eigenem Anbau!

Informationen und Begleitung zum Eigenanbau von Bantam-Mais

Wer sich zur Beteiligung an dieser Bantam-Aktion entschließt, findet auf der Homepage Bezugsquellen für unbelastetes, gesundes Saatgut. Im Forum kann man dann nach der eigenen Ernte auch sein selbst erzeugtes Saatgut an andere Interessenten weitergeben.

Auch Anbau- und Pflegetipps erhält man bei der Internet-Community, zudem kann man seinen Standort auf der Übersichtskarte für Bantam-Anbau eintragen lassen und wird offiziell registriert. Dies ist wichtig für eine weitere Möglichkeit, die der Bantam-Anbau bietet:

Nachbarn und Landwirte in persönlichen Gesprächen informieren

Wer ein berechtigtes Interesse nachweisen kann, erfährt über die Standortbestimmung auf den Seiten des Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit nicht nur, wo ungefähr die Anbauflächen von Genmais liegen, sondern hat als benachbarter Maisanbauer auch das Recht, personenbezogene Daten zu erhalten. So hat man die Möglichkeit, den betreffenden Landwirt über die eigenen Befürchtungen, die Hintergründe und die Gefahren des veränderten Saatgutes aufzuklären und ins persönliche Gespräch zu kommen.

Weiterführende Links zum Thema:

Aktion Bantam-Mais
http://www.bantam-mais.de/

Das GVO-Standortregister
http://www.bvl.bund.de/DE/06_Gentechnik/01_Aufgaben/02_ZustaendigkeitenEinzelneBereiche/04_Standortregister/gentechnik_standortregister_node.html

Starkes Zeichen gegen Gentechnik
http://www.nabu.de/themen/gentechnik/anbauundfreisetzung/mais/

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