Startseite / Wissenschaft / Natur & Umwelt / Gen-Mais – Gentechnisch veränderter Mais: Vor- oder Nachteil?

Transgener Mais:

Gen-Mais – Gentechnisch veränderter Mais: Vor- oder Nachteil?

Mais gehört mit Reis und Weizen zu den weltweit wichtigsten Nahrungspflanzen. Um den Ertrag von Mais so effizient wie möglich zu gestalten, wird seit einiger Zeit gentechnisch veränderter Mais angebaut.

Maiskolben im Maisfeld

Genmais enthält ein Toxin um Fressfeinde abzuhalten. Bild: © fotolia.de

Anbau von Gen-Mais weltweit

Der von der EU finanzierte GMO Compass listet die Verbreitung genmanipulierter Organismen auf, darunter auch den Mais: In den USA betrug die mit Gen-Mais bepflanzte Fläche im Jahr 2009 etwa 29,9 Millionen Hektar, das entspricht einem Anteil von ca. 85% der US-amerikanischen Maisproduktion. Weltweit beanspruchte der Gen-Mais 2009 Anbauflächen von etwa 42 Millionen Hektar ein. Als Vergleich: Die gesamte Ackerfläche in Deutschland beträgt laut statistischem Bundesamt nur knapp 12 Millionen Hektar. Im Herbst 1998 wurde der erste Gen-Mais auch in Frankreich, Spanien und Deutschland angebaut. Anfang 2000 wurde der Anbau in Deutschland wieder gestoppt, nachdem Umweltorganisationen wie Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) oder der Ökologische Ärztebund mit Hilfe von Protestaktionen und Unterschriftensammlungen deutlichen Druck auf die Regierung ausgeübt hatten. 2004 wurde der Erprobungsanbau von gentechnisch verändertem Mais nach Gesetzesänderungen wieder aufgenommen. 2006 durch EU-Recht freigegeben, konnte er nun auch kommerziell angebaut und geerntet werden. Doch 2009 wurde die Zulassung für Gen-Mais erneut ausgesetzt. Im Rahmen einer EU-Kommission soll nun aber der Anbau von Gen-Mais in ganz Europa wieder ermöglicht werden – auch wenn die Deutschen mehrheitlich keinen Gen-Mais wollen und gerade zu zehntausenden an einer Bundestags-Petition gegen Gentechnik teilnehmen, die noch bis 10. Mai 2011 online mitunterzeichnet werden kann.

Hersteller von Gen-Mais

Mit gut 90% Marktanteil an Gentechnisch veränderten Organismen (GVO) zeichnet sich der US-amerikanische Konzern Monsanto aus. Monsanto stellt Pestizide, Herbizide und gentechnisch verändertes Saatgut sowie Süßstoffe (Aspartam, Saccharin) her. Der Konzern steht in ständiger Kritik und ist bereits mehrfach negativ aufgefallen, weil er sich offensichtlich nicht besonders mit den Auswirkungen seiner Produkte auf die Umwelt befasst. So war Monsanto z. B. Urheber des hochgiftigen Entlaubungsmittels „Agent Orange“, das großflächig im Vietnamkrieg eingesetzt wurde. Das von Monsanto hergestellte, schwer gesundheitsschädigende Mittel PCB, das unter anderem Verwendung in Elektronik, Hydraulik und Lacken fand, wurde 2001 durch die Stockholmer Konvention weltweit verboten. 2002 wurde Monsanto für schuldig befunden, mutwillig die Bewohner der Stadt Anniston in Alabama den gesundheitsschädlichen Nebenprodukten der PCB-Erzeugung ausgesetzt zu haben, wie die Washington Post in einem Artikel vom 1. Januar 2002 berichtete. Monsanto ist heutzutage ein weltweit äußerst einflussreichen Machtapparat gewachsen und hat Interessensvertreter nicht nur in Industrie und Wirtschaft, sondern auch in der Politik. Durch die Kombination von Herbizidproduktion gegen diese Herbizide resistente Pflanzen sowie durch harte Lizenzverträge mit den Bauern ist Monsanto in der Lage, große Marktbereiche zu kontrollieren und die Landwirte unter Druck zu setzen, wie der Fall des kanadischen Bauern, Saatgutzüchters und Träger des Alternativen Nobelpreises Percy Schmeiser oder der Monsanto-Brief an den Landwirt Garry Olson vom 7. Dezember 2004 zeigen, oder sie – z. B. im Fall von Pflanzen, denen die Vermehrungsfähigkeit abgezüchtet wurde – weitgehend von sich abhängig zu machen.

Lesen Sie auf Seite 3 weiter:

© Pixel Trader Ltd. 2013 Alle Rechte vorbehalten

Über Redaktion

Beiträge und Artikel die mit der Bezeichnung "Redaktion" gekennzeichnet sind, werden in aller Regel durch die Mitglieder der Redaktion veröffentlicht. Das sind unter anderem: Mikela Steinberger, Michael Wolfskeil, Stephan Lenz, Angelika Lensen, Frank M. Wagner und Manuela Käselau. Auch Artikel von Autoren deren Name nicht genannt werden soll, werden unter diesem Label publiziert. Darunter sind einige erfolgreiche Buchautoren.