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Weibliche Intuition und ihre neurophysiologischen Grundlagen

Ist die sagenumwobene weibliche Intuition lediglich ein Frauen verklärender Mythos, oder fußt sie auf den harten Fakten und nackten Tatsachen von Neuroanatomie, Neurophysiologie und Psychophysiologie?

Weibliche Intuition - immer einen Schritt vorausTatsächlich sind sich Mediziner und Psychologen ausnahmsweise mal einig, wenn es um die wissenschaftlich fundierte Antwort auf diese Frage geht. Denn heute weiß man(n): Intuition ist keine Hexerei, sondern ein beobachtbares und stichhaltiges Ergebnis optimaler neuraler Kommunikation und Interaktion. Doch was ist es dann eigentlich, was Frauen in aller Regel so sehr viel besser beherrschen als Männer, wenn es um dunkle Vorahnungen und erhellende Gefühle geht? Was haben die meisten Frauen im Kopf, was den meisten Männern fehlt?

Rechts vor Links

Das menschliche Großhirn besteht aus einer rechten und einer linken Hälfte, die sich jeweils auf unterschiedliche Aufgaben und Kernkompetenzen spezialisiert haben. Während die linke Hirnhälfte ihre Leistungsschwerpunkte auf Sprache, Logik und rationales Analysieren legt, versteht sich die rechte Hirnhälfte sehr gut auf Emotionen, Bilder und Phantasie. Damit diese beiden ziemlich verschiedenen „Denkabteilungen“ sich mit ihren jeweiligen Befunden und Ergebnissen austauschen können, sind sie durch den so genannten „Balken“ (Corpus Callosum) neuroanatomisch verbunden. Diesen „Balken“ kann man als eine Art Datenautobahn verstehen; je mehr Spuren für den Verkehr freigegeben sind, desto schneller und besser kann er fließen. An dieser Stelle kommt der Geschlechtsunterschied ins Spiel.

Denn: Frauen punkten in wissenschaftlichen Vergleichsstudien mit einer deutlich leistungsfähigeren Verbindung zwischen linker und rechter Hirnhemisphäre. Während also im weiblichen Oberstübchen Unmengen von Informationen zwischen links und rechts auf einem hyperleistungsfähigen Breitbandkabel nur so hin und her sausen, muss sich die gleiche Datenmenge im männlichen Schädel im Dauerstau durch einen Flaschenhals schieben.

Das Wesen der Intuition

Wenn wir einen Sachverhalt umfassend und restlos beurteilen und bewerten sollen, dann sind wir darauf angewiesen, sämtliche verfügbaren Informationen aus allen Wahrnehmungsquellen und Sinnesorganen so schnell und so engmaschig wie nur irgend möglich miteinander zu verknüpfen. Das ist eine mentale Leistung, die Frauen deshalb besser gelingt, weil ihr „Balken“ ein extrem leistungsfähiger Prozessor ist. So können Frauen in einem Bruchteil der Zeit, die Männer für den gleichen Datendurchsatz benötigen würden, alle relevanten Informationen in ein gefühltes Gesamtbild integrieren. Et voilà: Fertig ist die weibliche Intuition! Nichts weiter als eine Frage der Geschwindigkeit auf dem cerebralen Datenhighway. Würde man also dem Mann beliebig viel Zeit zum Abwägen sämtlicher „Fürs und Widers“ bei der Analyse einer Situation lassen, so käme er unterm Strich irgendwann zum gleichen Befund wie die Frau.

Ist das nicht fürchterlich ungerecht?

Nicht unbedingt. Denn die Evolution hat sich schließlich die größte Mühe damit gegeben, jedes Geschlecht mit exakt jenen Fähigkeiten auszustatten, die für das Überleben optimal geeignet sein würden. Da ist es sehr wahrscheinlich, anzunehmen, dass Intuition eher für die Ur-Frau als für den Ur-Mann von existenzieller Bedeutung war. Zusammen mit anderen geschlechtstypischen Unterschieden, die die menschliche Art insgesamt erhalten und weiter gebracht haben, hat sich so im Lauf der Zeit die Tatsache manifestiert, dass Männer ihr Gehirn anders benutzen als Frauen.

Nur anders. Weder besser noch schlechter. Das ist echte Gleichberechtigung.

Weiterführende Links zum Thema „Weibliche Intuition“:

HIRNFORSCHUNG – WARUM FRAUEN ANDERS DENKEN ALS MÄNNER
http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/hirnforschung-warum-frauen-anders-denken-als-maenner_aid_152388.html

Zwei Gehirnhälften – eine Metapher für Lehren und Lernen

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