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Achluophobie:

Mit der Dunkelheit kommt die Angst

Achluophoben haben extreme Angst vor der Dunkelheit. Wie sich diese Angstzustände äußern und wo man Hilfe findet, erläutert der folgende Artikel.

Achluophobe haben Angst sobald die Dunkelheit eintritt.

Menschen, die unter Achluophobie leiden, haben auch im Alter panische Angst vor der Dunkelheit. Bild: © fotolia.de

Ängstigen sich Kinder vor der Dunkelheit, wird das oft mit der kindlichen Fantasie in Verbindung gebracht. Aber auch viele Erwachsene leiden unter derartigen Ängsten. In diesem Fall spricht man von einer Achluophobie. Achluophobiker meiden dunkle Orte, wie zum Beispiel Kellerräume oder speicher, in denen kaum Licht eindringt. Daneben zeigt sich die Angst, indem die betroffene Person nur ungern am Abend oder in der Nacht aus dem Haus tritt. Das Wichtigste für einen Achluophobiker ist, dass er sich immer in der Nähe von Lichtquellen aufhält. So verhält er sich ähnlich wie ein Kind mit dieser Phobie, indem er selbst in der Nacht im Schlafzimmer das Licht anlässt.

Ursachen einer Achluophobie

Eine Achluophobie ist in der Regel so sehr verinnerlicht, dass die betroffene Person nicht ohne therapeutische Hilfe auskommt. Oft rührt die Angst vor der Dunkelheit von einem stark traumatischen Erlebnis aus der Kindheit her. Traurige Ereignisse, wie der frühe Verlust einer geliebten Person oder ein Angriff auf die eigene Person können ein Kind derart traumatisieren, dass es plötzlich Angst vor dem Alleinsein hat. Eine absolute Dunkelheit vermittelt schnell das Gefühl von Einsamkeit. Werden derartige Ängste nicht frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt, können sie bis ins hohe lebensalter fortwähren.

Daneben kann eine Achluophobie auch erst im Erwachsenenalter auftreten. Erwachsene mit einer derartigen Phobie leiden meist unter Verlustängsten, zum Beispiel unter dem Tod des Ehepartners. Auch kann die Angst um den Arbeitsplatz sowie eine Krankheit als Auslöser in Betracht kommen. Im letzteren Fall tritt die Angst vor der Dunkelheit vor allem in Bezug auf die Einnahme von Psychopharmaka auf. Viele Personen haben mit starken Nebenwirkungen zu kämpfen und diese können sich auch in Form von Angstzuständen zeigen. Das Wichtigste ist, dass man sich in derartigen Momenten nicht zurückzieht, sondern dass man über sein Problem und seine Ängste spricht. Niemand sollte sich für seine Ängste und Sorgen schämen.

Behandlungsformen

Ob und wann der Gang zu einem Psychotherapeuten erfolgt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Längst nicht jedem Menschen fällt es leicht, sich mit seinen Problemen an einen Therapeuten zu wenden. Dennoch ist es ratsam, dass man mit seiner Angst nicht allein gelassen wird. Wer sich nicht an Freunde oder Bekannte wenden möchte, der sollte sich in das Thema Achluophobie hineinlesen. Es gibt zahlreiche Fachbücher, die sich diesem Problem widmen. Ebenso kann auch das Internet eine hilfreiche Unterstützung sein. Einige Foren sind speziell auf dieses Thema aufgebaut, sodass man auch gleich viele Gleichgesinnte kennenlernt.

Ist die Angst jedoch so weit fortgeschritten, dass man sich selbst gegen Abend nicht mehr aus dem Haus traut, kommt man um den Gang zum Therapeuten nicht herum. Keine Angst: Ein Therapeut ist genauso wie jeder andere Arzt zur Verschwiegenheit verpflichtet.

Die Verhaltenstherapie

Während einer Verhaltenstherapie wird der Phobiker langsam aber bewusst mit seiner Angst konfrontiert. Er soll lernen, dass es keinen Grund gibt, vor der Dunkelheit Angst zu haben. Auch wird der Patient in bestimmte Entspannungstechniken eingeführt, wie zum Beispiel in das Autogene Training oder Tai Chi.

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