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Psychofalle:

Manipulierer sind äußerst trickreich und gerissen

Manipulierer nutzen andere Menschen für ihre Zwecke aus. Hier sind die vier häufigsten Psychofallen der Manipulation und wie Sie sich dagegen wehren können.

Manipulation - befreien Sie sich aus der Beeinflussung andererIn jedem sozialen Miteinander finden sich immer auch jene energetisch schmarotzenden Zeitgenossen, deren große Leidenschaft es ist, anderen Menschen mit trickreicher Raffinesse die eigenen Arbeitsbürden aufzuhalsen. Diese Psycho-Vampire verwenden nicht selten mehr Kraft auf perfide und hinterhältige Manipulationsbestrebungen, als es sie kosten würde, den ungeliebten Job gleich selbst zu erledigen. Umso mehr hat jedes potenzielle Opfer das gute Recht, zu jeder Art solcher Einflussnahmeversuche klar und deutlich „nein!“ zu sagen. Dazu muss man natürlich die gestellten Psycho-Fallen rechtzeitig erkennen, bevor sie zuschnappen. Und man muss wissen, wie man den Korb höflich und freundlich, aber deswegen nicht minder deutlich und bestimmt gibt. Der folgende Beitrag benennt die vier meist verwendeten Psycho-Fangnetze, zeigt den jeweiligen mentalen Wirkmechanismus auf, und bietet konkrete Tipps, wie man den unerwünschten Arbeitsbeschaffungsansinnen ganz locker und lässig eine lächelnde Abfuhr erteilen kann.

1) Der Schmeichler

Typische Sätze: „Du kannst das doch von allen am Besten!“ „Wir wüssten wirklich nicht, wer da außer Ihnen so perfekt im Thema wäre!“ „Keiner hat damit so viel wertvolle Erfahrung wie Sie!“

Beabsichtigte Wirkung: Dem Opfer so lange Honig ums Maul schmieren, bis die Übernahme der lästigen Pflichten als Ritterschlag, als Ordensverleihung oder als anderweitige erstrebenswerte Würde verstanden werden. Dabei sollen die reichlich ausgeteilten Schmeicheleien bloß über eine temporäre Steigerung des Selbstwertgefühls den Antrieb zur Annahme der in Wahrheit lediglich mühseligen und unbequemen Tätigkeiten liefern.

Gegenwehr: „Ach was! Das können andere ganz bestimmt genau so gut erledigen wie ich. Abgesehen davon sollten auch mal Andere die schöne Möglichkeit bekommen, hier ganz konkret in die Praxis reinzuschnuppern, eigene Erfahrungen zu sammeln, und mit der Aufgabe zu wachsen.“

2) Der Erpresser

Typische Sätze: „Wenn Du nicht wieder die Planung übernimmst, muss unser Straßenfest heuer ausfallen.“ „Wenn Sie sich nicht für die Kommission zur Verfügung stellen, ist es aus mit dem Projekt.“ „Dafür musst Du Dir eben mal frei nehmen. Sonst können wir das Ganze nämlich vergessen.“

Beabsichtigte Wirkung: Die finster drohende seelische und moralische Alleinschuld für den kritischen Abbruch oder das schmachvolle Ende einer ansonsten begrüßenswerten Unternehmung soll durch den erpressten Arbeitseinsatz abgewehrt werden. Das Opfer soll das bedrückende Gefühl bekommen, der alleinige Bösewicht zu sein, auf den später alle in geschlossener Front mit dem Finger zeigen werden.

Gegenwehr: „Ach, ist das wirklich wahr? Dann sieht es doch aber ganz danach aus, als hätten tatsächlich nicht besonders viele Leute ein echtes Interesse an der Sache. In diesem Fall ist es vielleicht ganz heilsam, wenn man den Karren einfach mal gegen die Wand fahren lässt. Dann können wir später alle zusammen darüber diskutieren, ob und wie es künftig weitergehen soll.“

3) Das aggressive Opferlamm

Typische Sätze: „Immer bleibt alles an mir hängen!“ „Immer hab ich die ganze Arbeit!“ „Immer stehe ich ganz alleine da, wenn das erledigt werden muss!“

Beabsichtigte Wirkung: Mitleid heischen, Unterstützung und Entlastung laut klagend einfordern, und mit dem Hinweis auf scheinbar augenfällige Ungerechtigkeiten anderen Leuten die eigenen Aufgaben aufhalsen. Angesprochene Opfer sollen durch die eingeklagte Unterstützung des ach so überlasteten Mitmenschen eine Art Ablasszettel erwerben, mit dem sie sich von dem induzierten schlechten Gewissen loskaufen können.

Gegenwehr: „Ja, das muss sich für Sie wirklich sehr frustrierend anfühlen. Ich kann mir gut vorstellen, wie es Ihnen geht. Denn auch ich gehöre zu den Menschen, in deren Terminkalender keine Luft mehr nach oben ist. Deshalb kann ich Ihnen nicht helfen. Aber fragen Sie doch mal die Frau Lustig. Vielleicht hat die ja noch ein paar Minuten für Sie übrig.“

4) Der Unterlegene

Typische Sätze: „Wenn Du nicht bereit bist, den Kassenwart zu machen, kriege ich große Schwierigkeiten.“ „Ich stelle mich immer so furchtbar dumm an. Sie dagegen könnten dabei brillieren.“ „Ich hab echt Angst, da was falsch zu machen. Du bist doch da viel routinierter als ich.“

Beabsichtigte Wirkung: Der Faulpelz erniedrigt und beleidigt sich selbst, erhöht dadurch gleichzeitig das potenzielle Opfer, und motiviert dadurch eine gnädig huldvolle Haltung, aus der heraus der Starke dem vermeintlich Schwachen gerne mal gönnerhaft zur Hand geht.

Gegenwehr: „Keine Bange. Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Außerdem sollte jeder das Recht wahrnehmen, aus seinen eigenen Fehlern zu lernen. Dazu sind sie schließlich da.“

Fazit

Natürlich spricht gar nichts dagegen, dem einen oder anderen netten Menschen mal hier oder da aushelfend unter die Arme zu greifen. Doch vor einer kaltblütigen und planvollen Manipulation in Richtung skrupellos gezielter Ausnutzung sollte man sich grundsätzlich schützen. Dazu können ein paar wohl gewählte Worte und ein selbstbewusster freundlicher Blick schon ausreichen.

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