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Das Konzept der Stehauf-Männchen:

Resilienz – Immun gegen Schicksalsschläge und Alltagsprobleme?

Desillusioniert - der jungen Frau ist die Enttäuschung anzusehenMir wird oft einfach alles zu viel!“ Kommt Ihnen dieser Satz irgendwie bekannt vor? Die vielen Herausforderungen, die der Alltag an uns stellt, erweisen sich oftmals als ein riesen Berg, der kaum überwindbar scheint. Familie, Beruf oder Freunde scheinen oft schon genug Überforderung zu bieten, dann kommen nicht selten noch Krankheit, Arbeitslosigkeit oder Partnerschaftsprobleme hinzu. „Resilienz“ ist ein Ausdruck, der in dem Zusammenhang immer öfter auftaucht. Wie man es schafft, in scheinbar hoffnungslosen Situationen neuen Auftrieb zu bekommen, zeigt dieser Artikel.

Bin ich ein „Stehauf-Männchen“?

Jeder Mensch weiß, dass Schicksalsschläge nun mal zum Leben gehören. So sehr uns diese Tatsache bewusst ist, vorbereitet sind wir eher selten, wenn uns das Schicksal ereilt. Die Reaktion der Betroffenen ist genauso unterschiedlich wie die Art des Schicksals selbst. Manche verlieren sehr rasch die Balance und brauchen oft ewig, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Wieder andere arrangieren sich recht rasch mit der neuen Situation und sind bemüht, negative Gefühle, die in ihnen aufkommen, sofort zu verdrängen. Und dann gibt es welche, die völlig robust auf Probleme reagieren. Sie lassen sich nicht unterkriegen und bleiben körperlich und geistig gesund, obwohl sie gerade ihre Arbeit verloren haben, eine schwere Krankheit diagnostiziert bekamen oder gerade eine Trennung hinter sich haben. Solche „Stehauf-Menschen“ bezeichnen Forscher als „resilient“.

Was ist Resilienz?

Der Begriff „Resilienz“ kommt aus dem Englischen und lässt sich mit Unverwüstlichkeit oder Elastizität übersetzen. Als resilient bezeichnet man einen Menschen, der sich durch ein hohes Maß an seelischer Widerstandsfähigkeit auszeichnet. Experten sprechen davon, dass man einen kleinen Teil davon mit in die Wiege gelegt bekommt, doch die gute Nachricht: Den entscheidenden Teil kann man sich selbst erarbeiten.

Faktoren für die individuelle Krisenfestigkeit

Resiliente Menschen geben nicht aufZu dem Mosaik der Faktoren, die uns helfen, in einer Krisensituation nicht den Kopf zu verlieren und wieder „aufzustehen“ zählen unter anderem: Optimismus, Umdenken, die Fähigkeit, die Opferrolle zu verlassen, Lösungsorientierung sowie eine konkrete Zukunftsplanung. Optimismus bedeutet nicht, alles im Leben durch die rosarote Brille zu sehen. Ein optimistischer Mensch zeichnet sich dadurch aus, dass er Krisen akzeptiert und der festen Überzeugung ist, dass sich alles wieder zum Positiven wenden wird. Eine Psychologin drückt diese wunderbare Gabe wie folgt aus: „Resiliente Menschen sehen den Regenbogen, während andere sich über den Regen beklagen“. Ein Umdenken bei einem Menschen, der einen Schicksalsschlag erlitten hat, ist deswegen so wichtig, weil nur so festgestellt werden kann, welche Gedanken ein Unwohlsein überhaupt auslösen. Dabei sollten negative Gedanken durch positive ausgetauscht werden. Gedanken wie: „In meinem Leben geht sowieso alles schief“ sollten durch Gedanken wie: „Das bekomme ich hin“ ersetzt werden. Einen resilienten Menschen zeichnet ferner aus, dass er seine Aufmerksamkeit nicht nur auf andere Menschen oder Umstände ausrichtet, sondern mehr auf sich selbst konzentriert ist. Er verlässt somit die Opferrolle, setzt sich mit der neuen Situation auseinander und versucht, das Beste aus ihr zu machen. Eine individuelle Lösungsorientierung und Zukunftsplanung sind mindestens genauso wichtig wie die vorhin genannten Teile im Mosaik. Zur Lösungsorientierung setzt sich ein resilienter Mensch mit Erwartungen und Zielen bewusst auseinander. Welche Handlungsoptionen gibt es für mich? Welche Kontrolle brauche ich über mich? Mit den Zukunftsplänen erhält man die nötige Flexibilität und Handlungsfähigkeit.

Step-by-Step

Wenn Sie sich jetzt denken: „Das ist alles leichter gesagt als getan“ dann sind Sie damit nicht alleine. Eine gewisse Zeit der Trauer und Verarbeitung gehören natürlich auch dazu. Aber ein Rückzug ins eigene Schneckenhaus tut auf Dauer nicht gut. Auch wenn man im Leben ganz von vorne anfangen muss: Geben Sie nicht auf!

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