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Die Kraft der Gedanken:

Wie Gehirnjogging die Lebensqualität verbessert

Gehirnjogging beugt dem Burnout vorGeistige Erschöpfung, Burnout und Depressionen werden zum immer stärkeren und präsenteren Thema in der Arbeitswelt. Viele Firmen betreiben mittlerweile gar eigene Programme, die dem geistigen Ausbrennen vorbeugen sollen. Glaubt man aber den Erkenntnissen der US-amerikanischen Forscher Margaret Moore, Gründerin und Co-Direktorin des Instituts für Coaching am McLean Hospital und Paul Hammerness, Professor für Psychologie an der Harvard Medical School, so lassen sich negative Verhaltensweisen durch einfache Gedanken-Kraft ändern. Das Arbeiten wird strukturierter und stressfreier, was dem gefürchteten Burnout effektiv vorbeugt.

Selbstorganisation als Schlüssel zum Erfolg

Die beiden Wissenschaftler erforschen den Ursprung von Chaos und sind bei ihren Untersuchungen auf eine interessante Wendung gestoßen, nämlich, wie sich negative Aspekte, zum Beispiel unstrukturiertes Arbeiten, Konzentrationsmangel oder auch schlechte Angewohnheiten wie Rauchen, durch einfaches Gehirnjogging ändern lassen, das Leben dadurch erfolgreicher wird und die Arbeit organisierter. Die Selbstorganisation nahm in der Betrachtung eine entscheidende Rolle ein. Diese wird von dem präfrontalen Kortex des Gehirns gesteuert, dessen linker Teil vor allem für die Aufmerksamkeit zuständig ist. Zudem übernimmt dieser Teil des Gehirns Bewertungen und trifft Entscheidungen. Das hektische Berufsleben mit ständiger Erreichbarkeit stört dabei durch ständige Reize und Entscheidungen die Fähigkeit des Gehirns, sich zu konzentrieren. Doch genau in der Konzentration liegt aber das Geheimnis zum Erfolg. Wer von Natur aus eine über eine starke Selbstorganisation verfügt, steckt die Konzentrationsschwankungen eher weg, alle anderen hingegen fühlen sich schnell überfordert und befinden sich auf dem Weg zur geistigen Erschöpfung.

Gehirnjogging hilft und hält fit

Im übertragenen Sinne lässt sich das Gehirn durchaus mit einem Muskel vergleichen: Bei der Arbeit verzehrt es Energie und es benötigt ausreichend Erholung nach einer Belastung. Ein gezieltes Gehirnjogging kann beim Umgang mit der Be- und Entlastung des Gehirns helfen und zudem die Fähigkeit für positive Gedanken verstärken. Denn auch die positiven Gedanken sind besonders wichtig, schlechte Gewohnheiten abzulegen und sich selbst besser zu organisieren. Mit einem konkreten Ziel vor Augen und der entsprechenden Konzentration darauf, arbeitet das Gehirn agiler und fitter. Geistige Müdigkeit und Erschöpfung lassen sich im Grunde durch regelmäßige Übungen einfach wegtrainieren. Auch hier soll der Vergleich zum Körper erlaubt sein. Denn wer regelmäßig Sport treibt, wird nicht müder und erschöpfter, sondern fitter und wacher. Und genau so lässt sich das Gehirn auch trainieren.

Entspannungsübungen können helfen

Wie die Übungen für das Gehirn aussehen können, hängt natürlich stark vom Einzelnen ab. Was sich jedoch bei vielen bereits zur Stressbewältigung bewährt hat, sind Entspannungsübungen. Manchen Menschen genügen selbst in den stressigsten Situation zwei, drei Minuten Ruhe mit einer Entspannungsübung, um die Lasten von den Schultern zu werfen. Im Anschluss fühlt man sich geistig erfrischt und die Konzentrationsfähigkeit ist wieder hergestellt. Eine auch von vielen Psychotherapeuten empfohlene Methode ist beispielsweise die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Nicht so schnell aufgeben

Wie es auch bei körperlicher Fitness der Fall ist, so benötigt auch das Gehirn ein wenig Zeit, um von dem Jogging zu profitieren. Sobald man aber beginnt regelmäßig und aktiv mit seinem Gehirn zu arbeiten, desto bewusster wird auch die Kontrolle darüber und über das Denken. Durch aktives Gehirnjogging wird sich langfristig das Denken zum Vorteil verändern. Man wird lernen einzelne Dinge und deren Prozesse besser zu verstehen. Die Fähigkeit zur Selbstorganisation steigt und schlechte Gewohnheiten lassen sich alleine durch die Kraft der Gedanken zum positiven verändern. Dabei ist es neben dem Gehirnjogging auch wichtig, die eigenen Gedanken mit persönlicher Motivation anzutreiben. Und welche Motivation auch immer das sein mag, gilt: Üben, üben und üben. Denn das positive Denken lässt sich erlernen. Wer Schwierigkeiten dabei hat, richtige Übungen für sein Gehirn zu finden, der sollte sich nicht scheuen, einen Psychotherapeuten aufzusuchen. Denn diese werden keineswegs nur bei Krankheiten aktiv, sondern gerne auch dann, wenn es darum geht, die eigene Lebensqualität zu verbessern und das Leben privat, wie auch im Beruf besser zu meistern. Die Krankenkasse wird in solchen Fällen des Coachings die Kosten voraussichtlich allerdings nicht übernehmen.

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Über Stephan Lenz

Stephan Lenz studierte Philosophie, Soziologie und Anglistik an der Universität Mannheim. Es folgten schriftstellerische Fortbildungen und die freiberufliche Arbeit als Autor und Journalist. Neben unzähligen Artikeln in diversen Magazinen, veröffentlichte er Prosa im Charon Verlag, Hamburg, sowie im Wortkuss-Verlag, München. Er gehört seit vielen Jahren zum festen Stamm der Redaktion des Artikelmagazins.

Ein Kommentar

  1. Interessanter Artikel. Das Gehirn auch als Muskel zu betrachten, kann schon viel helfen. Aber in unserem Adrenalinzeitalter finden Werte wie „Attraktives Aussehen“,,“guter Job“, Attraktive PartnerIn“, „schönes Auto/Haus“, „tolle Ferien“ etc. viel mehr Beachtung in unserem Alltag.

    Ds Gehirn ist überlastet durch die tägliche Informationsflut. Also müssen wir paradoxerweise unser Gehirn wieder fitter trainieren.